Musik ist wie ein Gefühl. Man kann zwar beschreiben, wie sie klingt, doch hundertprozentig klappt das ja nie. Wir versuchen es trotzdem. Deshalb gibt es im t.akt-Magazin die Rubrik „Lokale MusikHeld:innen“, in der wir nicht nur versuchen, Klänge in Worte zu packen, sondern gleichzeitig Thüringer Musiker:innen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Dieses Mal mit Klaus Müller aus Arnstadt.
Steckbrief
Bandmitglieder: Ich – Gesang und Gitarre
Genre: Bluesrock, Beat, Hüttenmusik
Inspiration: Elvis, The Beatles, Eric Clapton, Hansi Hinterseer
Interview
Warum liebst du Arnstadt?
Lokalpatriotismus. Hier in Arnstadt bin ich geboren, aufgewachsen, hatte ein fürsorgliches (Nachkriegs-)Elternhaus und fand hier früh – in der Schulzeit – zu einem meiner Hobbys, der Musik. Die Stadt selbst hat eine reiche Geschichte und einen liebenswerten historischen Stadtkern. Hier kennt man sich und lacht und meckert gemeinsam.
Wie würdest du deine Musik beschreiben?
Nun ja, als Balsam für die Seele diverser Altersgruppen. In erster Linie ist sie angepasst an mein Publikum. Das hat zur Folge, dass ich in keine Schublade passe, denn ich liebe jegliches Genres, was mit Klang einhergeht und die Seele berührt. Sie ist also vielschichtig und enthält sowohl Rhythmik als auch Gefühlvolles. Zudem improvisiere ich sehr gerne auch in verschiedenen Stilistiken mit Gitarren. Meine diversen Genre sind begründet durch meine verschiedenen musikalischen Aktivitäten seit 1966. Es umfasst Hits der Elvis-Beatles-CCR-Zeit, erweiterte sich nach der politischen Wende den Publikumswünschen entsprechend problemlos um volkstümliche Schlager der 90er.
Seit wann machst du Musik und wie kam es dazu?
Seit 1966 bin ich Musikant und seit 2005 ein eigenes, selbstständiges musikalisches Unternehmen unter dem Namen „Klaus-live“. Die Beatles elektrisierten mich. Meine Eltern, Gitarrenspieler, brachten mir das Instrument nah. Inspiriert durch den Zeitgeist der frühen 60er (Beatles), spielte ich seit der 10. Klasse autodidaktisch Bassgitarre und sang in einer ersten Jugendband (Tropics/Ichtershausen) Beatles, Kings und Stones etc.. Das setzte sich verändert in weiteren Formationen und mit Ausbildung im Gesang und an der Gitarre fort und führte mich u.a. seit drei Jahren auch als Gitarrist zur BrassRock-Band Gräfenroda (BraRoG), Hobbymusiker Richtung ‘Chicago’ u.Ä..
Warum diese Art von Musik?
Geprägt durch Jugendinteressen, generellem Gefallen an Musik, Weiterbildung an Musikschulen, Zeitgeist und Erwerb. All diese Arten von Musik – und weitere wie z. B. Klassik, berühren mich, beeinflussen meine Stimmung, mein Leben, und umgekehrt. Man kann sagen, jegliche Musik berührt mich auf ihre eigene Art.
Wieso dieser Künstlername?
Irgendwie muss der Hund ja heißen. Der Name sollte einfach das ausdrücken, wie und was ich mache und sollte nicht zu verkitscht und protzig sein. Er ist eher ein Begriff als ein Name. Derweil gibt es einen weiteren verbreiteten „Künstlernamen“, der nicht von mir stammt und zu dem ich eine gespaltene Meinung habe, der mich aber sehr weit bekannt machte. Mit einer Geschäftsidee erfand man im seinerzeit (Wendezeit) abseits gelegenen Rodach (Oberfranken) in den 90ern mittels der jährlichen Thermalbadveranstaltung „Grand Prix der Singenden Bademeister“ den sonntaglichen Publikumsmagnet „Singender Bademeister“. Um in diesem ‚Niemandsland‘ Gäste anzuwerben, lag der Fokus auf volkstümlichem Schlager. Als Gewinner dieses Spaßwettbewerbs geriet ich 1996 bei Carmen Nebel in die Medien (ARD, ZDF, MDR, BR, TA usw.). Dort bin ich inzwischen seit 25 Jahre gesanglich tätig.
Hast du bereits Musik veröffentlicht?
Ja. Ich war in den 80ern mit Eigenkompositionen meiner damaligen Band „Passat“ aus Arnstadt beim Sender Weimar und nahm mehrere Titel auf, die zum Teil von mir komponiert und getextet waren, aber im DDR-Sande verliefen. Als Straßenmusiker teste ich zurzeit vermehrt internationale Songs, Musik meines persönlichen Geschmacks aus. Steinaltes bis Neues.
Wo kann man dich hören?
Live auf Stadtfesten und im familiären Umfeld. Nicht in öffentlichen Medien. Ich bin nicht so medienaffin und habe auch meine Homepage mit dem Eintritt ins Rentneralter gelöscht. Heißt – Geld verdienen steht nicht mehr an erster Stelle. Dennoch freue ich mich, meinem zum Beruf gewordenen Hobby noch nachgehen zu dürfen, den Menschen zum Gefallen, ohne materiellem Druck – aus Spaß, Lust und zur Freude anderer. Mein ganzes Leben war von Musik geprägt und hat mich ‚jung‘ gehalten. Das kann, so Körper und Geist mitspielen, gerne noch weitergehen. Die Dankbarkeit des Publikums ist mir das größte Geschenk!
Hart Facts:
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