The Prosecution im Interview „Wir produzieren Songs ohne jeglichen Zwang“
Wenn ihr am 23.03.2018 noch nichts vorhabt, schaut doch mal im Ilvers in Erfurt vorbei – dort spielt die Band The Prosecution im Rahmen Ihrer „The Unfollowing Tour 2018“. Absoluter Tipp von mir! Ich hatte die Gelegenheit, Sänger Simon ein paar Fragen zu stellen.
Für alle die Euch noch nicht kennen – stellt Euch doch bitte kurz vor.
Hallo, ich bin Simon, Sänger und Gitarrist der Band. Dann gibt es da noch Tini an der Posaune, Hardy am Saxophon, Andrew an der Trompete, Kötti an der Leadgitarre, Spanky am Bass, Lookie und Jo an den Drums + Percussion. Der Grundstein der Band wurde vor ungefähr 16 Jahren in einer kleinen verschlafenen Provinz in Niederbayern gelegt.
Nach Stress mit dem örtlichen Pfarrer und dem ortsansässigem Fußballclub, waren wir spätestens mit 12, 13 Jahren eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft. Und da der Feuerwehrverein nichts für uns war, schnappten wir uns eines Tages Instrumente und fingen an im elterlichen Keller zu jammen. Was dabei rausgekommen ist: Eine Punkband mit Bläsern, geprägt von Cali-punk, Hardcore und auch Ska, die es liebt, das ganze Jahr über auf Tour zu sein und auf der Bühne zu stehen.
Auch auf die Gefahr hin, dass Euch diese Frage schon oft gestellt wurde – was hat es mit Eurem Bandnamen auf sich?
Da muss man ebenfalls auf die Vergangenheit zurückgreifen. Unsere Kindesidole waren amerikanische Punkrocker. Deshalb musste auch für unsere Kapelle ein englischsprachiger Name her.
Das Problem war damals nur, dass keiner von uns so wirklich englisch sprechen und lesen konnte. Die ersten Texte haben wir tatsächlich von Google-Translate (oh ja, das gab es damals schon mit dem 56k Modem) übersetzen lassen.
Beim Bandnamen haben wir einfach einen Englischduden aufgeschlagen, die Augen zu gemacht und auf gut Glück mit dem Finger draufgetippt. Herausgekommen ist „The Prosecution“, was so viel heißt wie „Strafverfolgung“ oder „die Anklage“. Also reiner Zufall, aber doch im Nachhinein ziemlich passend für eine Punkband.
Euer Musikstil ist eine Mischung aus Punk, Ska und Hardcore. Wie kam es dazu, dass ihr genau diese Musikrichtung für Euch gewählt habt?
Im Skatepark haben wir damals immer Bands wie NOFX, Guttermouth und das andere FatWreck Zeug gehört. Die Calipunk-Welle in den 90ern hat uns maßgeblich geprägt. Aber auch Hardcore Bands wie Black Flag, Minor Threat und klassischer Ska dröhnte aus den Boxen, während wir auf unseren Brettern standen. Es gefiel uns. Unsere Band wurde besetzungsmäßig durch eine Brass-Section immer größer und so hatten wir die Möglichkeit, unsere Lieblingsgenres zu vereinen.
Euer aktuelles und viertes Album „The Unfollowing“ erschien im August 2017. Was unterscheidet dieses von den drei vorherigen?
Bei „The Unfollowing“ wurde uns öfter vorgehalten, wir wären so poppig geworden. Ja, das Album hat mehr Pop-Musik Einflüsse als seine Vorgänger. Wir finden das nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Wir produzieren Songs ohne jeglichen Zwang, wir machen sicher nicht das, was von uns von außen erwartet wird, sondern das, was uns am meisten Spaß macht und gefällt. Inhaltlich ist uns Gesellschaftskritik und das Solidaritätsprinzip immer sehr wichtig, jedoch werden auf der aktuellen Scheibe auch Themen wie, Liebe, Depressionen und Freundschaft angesprochen. Produktionsmäßig ist es das dickste, was wir je veröffentlicht haben. Das Ding knallt!
Am 16. März startete Eure Tour. Am 23.03. spielt Ihr in Erfurt – auf was können wir uns freuen?
Auf eine energiegeladene Show, Spaß, eure vollgeschwitzten Shirts und den Umtrunk am Tresen nach der Show mit uns
Wie sehen, neben der Tour, Eure weiteren Pläne für 2018 aus?
Sommer Sonne Festivals <3
23. März, 20 Uhr – Ilvers Erfurt
Support: Sidewalk Surfers