Pop + Rock = Revolverheld. Eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Bands, bestehend aus Johannes Strate (Gitarre, Gesang), Kristoffer Hünecke (Gitarre), Niels Kristian Hansen (Gitarre), Jakob Sinn (Schlagzeug) kommt am 27. August zu den „Vor deiner Tür“-Konzerten nach Erfurt ins Steigerwaldstadion. Wir sprachen vorab mit Gitarrist Niels über neue Musik, Fußball und seine Outdoor-Essensleidenschaften – gut zu wissen, denn schließlich erwartet die Fans in Erfurt ein Picknick-Konzert.
In eurem neuesten Song „Abreißen“ singt ihr, dass ihr euch selbst abreißen und kaputt machen müsst. Was ist denn damit gemeint?
Manchmal muss man etwas einreißen und es wieder neu aufbauen. Da geht es um Selbstveränderung. Einfach mal was Neues zu wagen. Es geht um die Flucht nach vorne. Wir haben allesamt ein hartes Jahr hinter uns. Es wird Zeit für einen Neuanfang.
„Abreißen“ wurde als offizielle WM-Quali-Song erwählt. Fühlt man sich da geehrt?
Wir sind allesamt Fußball affin, insofern fanden wir schon cool, dass der Song gepickt wurde. Ein Aufbruchssong wirkt im Sport immer.
Wie kams denn überhaupt dazu?
Das ging alles relativ schnell. Die Anfrage kam rein, wir überlegten nicht lange und freuten uns natürlich.
Als Fußballfans: Habt ihr die EM-Spiele zusammen als Band geschaut?
Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, schauen wir die Fußballspiele gern gemeinsam. Am 18. Juni war unser erster Live-Auftritt in diesem Jahr. Seitdem sind wir auf Tour und schauten natürlich die EM-Spiele auch gemeinsam.
Wie sieht eure Tour eigentlich in Pandemie-Zeiten aus?
Wir fahren einmal komplett durch die Republik. Unser erster Auftritt war in Wiesbaden, im August kommen wir nach Erfurt. Wir dürfen dieses Jahr um die 20 Corona konforme Konzerte spielen. Die werden draußen, mit Abstand, in Strandkörben oder auf Picknickdecken stattfinden. Wir feiern es, dass sich schlaue Leute gute Sachen überlegt haben, um Kultur zu ermöglichen und wieder ein bisschen Normalität zu schaffen. Rauskommen, Dinge gemeinsam erleben und unternehmen – das ist natürlich Balsam für die Seele.
Euer Bandname Revolverheld ist an den Wilden Westen angelehnt. Seid ihr Fans von Buffalo Bill?
Eine sehr spezifische Frage. Interessant (lacht). Wir hatten ganz am Anfang die Idee von einem Revolverhelden, der mit Worten schießt. Wir schreiben sehr direkte Texte, versuchen diese nicht so sehr auf eine Meta-Ebene zu bringen, sondern verständlich zu machen, sodass jede:r etwas damit anfangen kann. Das war anfangs unser Bild. Aber sind wir mal ganz ehrlich: der Name stand auf einer Liste, klang gut und wurde es dann (lacht).
Zurück zur Tour. Freut ihr euch, nach langer Durststrecke wieder vor Publikum aufzutreten?
Total. Wir konnten uns zum Glück in der Zeit, in der keine Live-Konzerte stattfanden, ins Studio flüchten und Songs produzieren. Aber Revolverheld ist durch und durch eine Liveband – wir müssen auf die Bühne. Wir spielen einfach zu gerne zusammen und vor Publikum. Nicht rauskönnen und live spielen war für uns ein harter Einschnitt. Wir konnten letztes Jahr einige Konzerte, unter extremen Auflagen, in Autokinos spielen. Das war auch wirklich schön, aus Abwechslung einfach mal wieder rauszukommen. Dieses Jahr sind die Konzepte ein wenig anders. Es müssen keine Autos um die Menschen herum sein, man darf mit Abstand draußen, in reduzierter Form spielen. Wir haben viel geprobt, uns nette Sachen überlegt und sind dementsprechend heiß, aufgeregt und kribbelig.
Die Zuschauer genießen euer Konzert auf Picknickdecken. Machst du selbst gern Picknick?
Ach, ich persönlich finde das schon irgendwie spannend. Meine Tochter ist zweieinhalb und picknickt manchmal in der Kita, das findet sie großartig. Insofern ist das was für die ganze Familie und steht zurzeit bei uns hoch im Kurs.
Bevorzugst du die Decke oder den Klappstuhl?
Ich bin unkompliziert und sitze gerne auf einer Decke oder direkt mit der Hose auf der Wiese, da brauchts keinen Klappstuhl. Wobei ich mit zunehmendem Alter auch etwas bequemer werde. Fragt mich das in 20 Jahren noch mal (lacht).
Was darf für dich bei einem Picknick auf keinen Fall fehlen?
Was zu Essen wäre schon mal nicht schlecht – ein paar Leckereien, wie Früchte, Sandwiches und ein paar Säfte. Da bin ich relativ offen, Hauptsache man sitzt nicht ohne was zu essen rum. Das wäre schade. Zum Abendpicknick kann es auch etwas „Nettes“ zu trinken sein. Eine Flasche Wein passt doch gut in den Korb. (Anm. d. R. Es darf kein Essen mit ins Steigerwaldstadion genommen werden.)
Euer letztes Album kam 2018 raus. Das ist ja jetzt schon ein Weilchen her. Können wir uns bald auf eine neue Platte freuen?
Im Prinzip schon. Wir planten eigentlich schon viel früher etwas Neues rauszubringen. Durch Corona wurde aber vieles durcheinandergewirbelt. Als die Pandemie losging, waren wir mitten in der Studioarbeit, nahmen auf und arbeiteten an Songs. Wenn Corona nicht gewesen wäre, hättet ihr bestimmt schon was von uns gehört. Wir konnten aber weder Touren noch Alben planen, da wir uns durch den Lockdown eine Zeitlang nicht sehen konnten. Davon ließen wir uns trotzdem nicht stressen. Jeder hat zu Hause seinen eigenen Sachen aufgenommen, die wir uns dann hin und her schickten. Jetzt sind wir gut dabei und ich könnte mir vorstellen, dass demnächst ein Album kommt.
Hard Facts
- Wann: 27. August | Beginn: 19:30 Uhr
- Wo: Steigerwaldstadion | Erfurt
- Tickets gibt es HIER.
- Mehr im Web, auf Facebook, Instagram und YouTube.
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