„Ich warte immer darauf, dass die Lieder sich von selbst offenbaren“ – Alin Coen im Interview
Zwischen zerbrechlich zart und einer trotzigen Stärke schweben die Texte im Alin-Coen-Kosmos. Potenziert wird dies – da kann man gewiss sein – noch durch die Kombination mit den Musikern der STÜBAphilharmonie. Im Dezember finden gleich zwei Konzerte in der Halle 6 am Erfurter Zughafen statt. Das Konzert am 29. Dezember war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Für das Konzert am 30. Dezember gibt es noch wenige Restkarten. Wir haben mit Alin über die Zusammenarbeit mit dem Orchester und ihre musikalische Zukunft gesprochen.
Du bist im Dezember mit der STÜBAphilharmonie zwei Mal in der Halle 6 im Erfurter Zughafen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Jens Kobe (Anm. der Red.: Vereinsvorsitzender der STÜBAphilharmonie) hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte mit einem Orchester aufzutreten. Jens wurde auf uns gebracht durch den Veranstalter der Kulturarena in Jena. Der hat mich vor ein paar Jahren schon einmal angesprochen und gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, mit einem Orchester zu spielen. Damals gab es noch keine Idee mit welchem Orchester, sondern nur die Vorstellung, dass die Alin Coen Band toll mit einem klingen würde. 2018 sollte eigentlich eine andere Band mit der Philharmonie spielen, musste aber kurzfristig verschieben. Für uns hat das vom Timing her aber perfekt gepasst.
Mit ein paar Leuten der STÜBAphilharmonie bin ich mal für das Goethe Institut durch Holland gereist. Daher kannten wir uns schon.
Auf was darf sich das Publikum freuen?
Auf ein ganz ganz schönes Konzerterlebnis. Wir haben eine schöne Location. Und das Orchester hat eine unglaublich lässige und angenehme Art, das wird sich sicher auf das Publikum übertragen. Ansonsten schön orchestrierte Musik von uns – unsere Lieblingslieder aus allen bisherigen Alben und drei ganz neue Lieder, die wir bisher noch nicht auf Platte veröffentlicht haben.
Lieblingslieder? Gibt es welche, deren Geschichte dich auch heute noch besonders berühren?
Ehrlich gesagt ja. Was ich ganz abgefahren finde, ist, dass mich die Lieder immer wieder in einen emotionalen Zustand versetzen. Ich erlebe zwar nicht noch einmal den ganzen Herzschmerz. Aber auf so ein Lied wie „Ich war hier“ lass ich mich schon sehr stark ein. Das zieht mich in ein Gefühl hinein. Das ist nichts kopfiges wo ich in Erinnerungen schwelge, sondern die Lieder triggern einfach eine Emotion.
Zumindest hast du vielen mit deiner Musik geholfen.
Das ist einer der Gründe, warum ich das liebe. Dass man weiß, das ist lohnenswert auch für andere Menschen.
Ihr probt sicher auch mit dem Orchester. Ist schon mal etwas Witziges passiert?
Oh. Ich habe bei sowas ein schlechtes Gedächtnis. Ich kann mir auch keine Witze merken (lacht). Aber die Grundstimmung ist immer sehr fröhlich, trotz aller Konzentration. Es wird viel gelacht.
Ihr habt euch ja als Band während des Studiums in Weimar gefunden. Habt ihr noch gute Verbindungen zu Thüringen?
Ich habe damals direkt am Ilm-Park gewohnt. Ich bin angekommen und hab gedacht, ich bin ins Paradies eingezogen. Es gibt viele schöne Erinnerungen an diese Zeit. Weimar ist eine sehr sehr schöne Stadt. Wir sind noch eine Weile geblieben nach Beendigung des Studiums. Das hing einfach damit zusammen, dass es so ein beruhigender Ort ist.
Noch ein Blick in die Zukunft: Dürfen wir uns auf ein neues Album freuen?
Ich denke schon. Wir sind auf jeden Fall dran, fünf Lieder sind schon komplett fertig. Ich bin nur nicht die schnellste Liederschreiberin. Ich lass mir viel Zeit und warte immer darauf, dass die Lieder sich von selbst offenbaren. Das Lied ist immer schon da, ich muss es nur noch entdecken gehen. Ein Album ist auf jeden Fall in Planung!
Hard Facts:
Wann: 29. und 30. Dezember 2018, 20 Uhr (29. Ausverkauft)
Wo: Halle 6, Zughafen Erfurt
Tickets gibt es hier
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