Kunst braucht Räume zur Präsentation, Vermittlung und Austausch. Der „Nova Artspace“ ist ein innovativer Ausstellungsraum der Bauhaus-Universität Weimar, in welchem sich Studierende und internationale Künstler*innen begegnen. Wir haben mit der Initiatorin Katharina Wendler über das Projekt und die Ausstellung „Sofa so good“ gesprochen.
Strahlender neuer Spot
Angelehnt an eine Supernova, ist auch der Nova Artspace in Weimar im Frühjahr 2019 aus dem Nichts aufgetaucht und ist nun ein strahlender neuer Spot für Künstlerinnen und Künstler. Die 33-jährige Kuratorin, Autorin und Kunsthistorikerin Katharina Wendler wurde an die Bauhaus-Universität berufen, um dort kuratorische Ausstellungstheorie und -praxis zu lehren. Doch wie kann Ausstellungspraxis gelehrt werden, wenn es keinen dazugehörigen Ausstellungsraum gibt? Da die Universität zu jener Zeit keine Hochschulgalerie besaß, musste eine Lösung gefunden werden.
Wie funktioniert eine Ausstellung?
In den Lehrveranstaltungen von Katharina Wendler lernen die Studierenden wie Ausstellungen funktionieren. Hinter einer Kunstschau verbirgt sich mehr Arbeit als im ersten Moment ersichtlich. Bürokratischer Aufwand, die Auswahl der Werke und das Arrangement im Raum, sind nur ein Teil des Ausstellungswesens. Besonders wichtig ist ihr dabei die Mischung aus Studierenden und externen Künstler*innen. Austausch und Vernetzung sind im Kunstbereich unerlässlich für die persönliche und künstlerische Weiterentwicklung.
„Sofa so good“ – Ein Möbelstück in der künstlerischen Betrachtung
Vier Ausstellungen konnten in den vergangenen zwei Jahren in der Berkaer Straße in Weimar realisiert werden. Durch die Corona-Pandemie verlagerte sich die Präsentation der Kunstwerke nun in den digitalen Raum. Die Ausstellung „Sofa so good“ fand ausschließlich online auf Instagram statt. Fünfzehn Künstler*innen referierten dabei mit ihren Werken über ein Möbelstück, welches in kaum einer Wohnung fehlen darf: das Sofa.
Locker, fröhlich und humorvoll
„Drinnen sein, zuhause sein, hat durch Covid eine neue Bedeutung gewonnen. Die entstandenen Arbeiten sind dabei nicht pessimistisch, sondern eher locker, fröhlich und humorvoll“ erklärt Katharina Wendler im Gespräch mit dem t.akt-Magazin. Ein Beispiel dafür ist das Werk „Netflix&Chill“ der Künstlerin Verena Issel. Weitere vertretende Künstler*innen sind u.a. Jenna Gribbon, Marcus Glahn und Ulrike Theusner.
Freud, Friends und Couch-Unfälle
Es gibt eine Vielzahl von kulturellen Referenzen in Bezug auf das beliebte Sitzmöbel. Die Couch des Psychoanalytikers Sigmund Freud als historisches Beispiel oder die Sofas in Sitcoms wie „Friends“. „Das Sofa ist ein Ort für soziale Interaktion und steht gleichzeitig für Zurückgezogenheit. Es hat zudem eine starke Präsenz im Wohnraum.“ Auf Instagram können neben den Arbeiten der vertretenden Künstler*innen auch eine Reihe von Sofa-Bildern aus der Google-Image-Suche entdeckt werden. Von elegant, über modern, bis hin zu ästhetischen Totalschäden, ist alles dabei.
Kunstpreis geht an Uni Absolvent:innen
Doch wie geht es weiter? Im Sommer soll es eine weitere Ausstellung im realen Raum geben. Zudem soll der der Lyonel Kunstpreis zum zweiten Mal an Absolvent:innen der Bauhaus-Universität verliehen werden. Der Nova Artspace ist ein mobiler Raum für aktuelle künstlerische Positionen und experimentiert mit verschiedenen Formaten der Kunstpräsentation. Die Online-Ausstellung „Sofa so good“ ist nach wie vor auf Instagram zu sehen. Mit einem Klick aus Weimar, direkt auf euer Sofa.
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Hard Facts:
- Nova Artspace auf Instagram
- Hier geht´s zur Ausstellung „Sofa so good“ auf Instagram
- Weitere Infos findest du hier
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