t.akt Magazin
  • Veranstaltungen
  • Magazin
  • Kultur
  • Musik
  • takt testet
  • ePaper

t.akt Magazin

  • Veranstaltungen
  • Magazin
  • Kultur
  • Musik
  • takt testet
  • ePaper
Kultur

Schön und schummrig – So ist das neue Bauhaus-Museum in Weimar

Geschrieben von t.akt-Magazin 23. Mai 2019
In Weimar öffnete mit neuem Bauhaus-Museum ein ganzes Karree der Moderne. Foto: Klassikstiftung Weimar

Es gab bisher nicht unbedingt viele Gründe, Weimar bei Nacht aufzusuchen. Die Zahl der Kneipen und Klubs ist mehr als überschaubar, die Sehenswürdigkeiten und die Natur sind vor allem bei Tag schön. Seit April aber ist das anders. Der Grund dafür steht zwischen Weimarhalle und Gau-Forum: Das neue Bauhaus-Museum.

Das neue Weimarer Bauhaus-Museum

An Architektur und Ausstellungskonzept scheiden sich die Feingeister. Man könnte sagen, das Museum ist von außen mit der freundlichen Anmutung eines Hochbunkers ausgestattet und von innen zu fensterlos geraten. Man könnte finden, die Treppen seien schrecklich eng, das Raumkonzept verschachtelt, Licht zu schummerig und das Ausstellungskonzept, naja, nicht gerade auf der Höhe der Forschung. Das stimmt alles und doch nicht – wenn, ja wenn man das Museum bei Nacht aufsucht.

Rund 13.000 Einträge umfasst das Inventar

Dass vor schwarzem Hintergrund alles umso schöner leuchtet, wussten schon die Bauhaus-Meister, die sich in ihre Ateliers eine Wand schwarz malern ließen und dort frische Bilder aufhängten. Das neue Bauhaus-Museum der Architektin Heike Hanada leuchtet nachts aus den Fassadenrillen. So wird aus dem Klotz eine filigrane Skulptur. Und nachts erschließt sich auch sofort, wo der Eingang ist: Dort wo eine geometrische, nicht historische Metallskulptur im LED-Licht erstrahlt. Dennoch sind auch die Objekte zu tageslichtloser Zeit gefühlt ausreichend ausgeleuchtet – und um die Objekte geht es ja schließlich. Rund 13.000 Einträge umfasst das Inventar der Bauhaus- Sammlung der Klassik-Stiftung. Die von vielen angemerkte Schummrigkeit erklären Experten damit, dass die historischen Objekte eigentlich vor Licht geschützt werden müssen. Und eines muss man der schummrigen Stimmung lassen: Sie sorgt für Konzentration – und eine relative Stille, selbst bei enormem Besucherandrang.

Abstrakte, geometrische Gemälde und Farbstudien

Zu sehen gibt es, natürlich, Gemälde und Farbstudien. Sie erklären, wie die Meister zu ihrer abstrakten, geometrischen Ausdrucksweise fanden. Darüber hinaus gibt es enorm viele Möbel und Gebrauchsgegenstände zu sehen:. Das reicht von kleinen Dosen über Sessel bis zur berühmten, für das Haus am Horn entworfenen Einbauküche oder dem reformpädagogisch inspirierten, modularen Kinderzimmer. Insgesamt dürfte kaum ein Exponat Kenner überraschen; kleine Aha-Momente gibt es nur dort, wo auch Vorstufen gezeigt werden und Besucher trial and error der experimentierfreudigen Zwischenkriegsgestalter nachvollziehen können.

Bemühung auf Grundsatz-Vermittlung

Die Klassik-Stiftung hat sich sichtbar bemüht, auf Grundsatz-Vermittlung zu setzen. Aber ist das so schlecht? Nein, es ist erfreulich unelitär. Vor allem scheint das Konzept internationale Besucher zu begeistern – und junge. Und mit diesem Stichwort wären wir bei der Frage, wann sich ein Besuch bei Tageslicht lohnt? Er lohnt mit Kindern, er lohnt wegen des museumspädagogischen Angebots. Dieses reicht von der gut gemachten App „bauhaus+“ über Führungen der Bauhaus-Agenten bis zur Ermunterung, selbst Hand an zu legen und zu gestalten.

Das zweite Museum

Diese „Selbstmach-Einladung“ führt auch 100 Meter vom neuen Bauhaus- Museum weg. Dort hat die Klassik-Stiftung ein zweites Museum eröffnet: Ebenfalls seit April ist das Neue Museum wieder zugänglich. Dort kann man im Keller mit historischem Werkzeug selbst kleine Büchlein binden und mit Blattgold prägen – auch mit den ikonischen Bauhaus-Formen Kreis, Quadrat und Dreick. Die Etagen darüber sind indes der Jahrhundertwende gewidmet. Das Neue Museum steht ganz im Zeichen von Friedrich Nietzsche und Henry van de Velde und macht zweierlei klar: Erstens, das Bauhaus hatte eine relevante Vorgeschichte. Zweitens, Weimar ist so viel mehr als Goethe und Schiller.

Hard Facts:

  • Wo: Stephane-Hessel-Platz 1
  • Mo: 10 bis 14.30 Uhr und Di bis So 10 bis 18 Uhr geöffnet
  • Weitere Infos findet ihr hier
  • Bauhaus-Museum Weimar auf Facebook und Instagram

Mehr cooler Shit vom t.akt-Magazin:

  • Thüringer Kultschnaps Pfeffi mal anders: Die Pfeffi-Melone

  • Schiller zeigt Erfurt ein 360 Grad-Erlebnis für die Sinne

  • Das geht unter die Haut: Die 11. Tattoo-Convention in Erfurt

Schön und schummrig – So ist das neue Bauhaus-Museum in Weimar was last modified: Mai 29th, 2019 by t.akt-Magazin
BauhausKunstThüringenweimar
t.akt-Magazin

vorheriger Beitrag
Voodoodust aus Erfurt verschmilzt Tattoo- und Goldschmiedekunst
nächster Beitrag
Der Erfurter Tapetenwechsel – Ein Sonntag voller Kultur

Das könnte dir auch gefallen

Backup & Beyond – Internationales Festival feiert...

26. November 2019

Die t.akt-Schnellfragerunde mit Johann König

22. November 2019

Ein Bauhaus-Spaziergang durch Südthüringen

20. November 2019

Empfehlungen

  • Heimlich Advent in Erfurt – Der Hipster unter den Weihnachtsmärkten startet

  • Techno, Pfeffi und Zukunftspläne – Kalif Storch in Erfurt feiert Jubiläum

  • Das sind die außergewöhnlichsten Weihnachtsmärkte an besonderen Orten in Thüringen

  • Von Türstehern abgewiesen: Darum ist Trettmann nicht ins Cosmopolar in Erfurt gekommen

  • Thüringer Kultschnaps Pfeffi mal anders: Ho-Ho-Hoch, die Pinnchen mit dem Pfeffolaus!

Aktuelles Heft

t.akt-Magazin Dezember 2019

Themen

Ausbildung (6) Band (32) Bauhaus (11) Bildergalerie (8) Buch (7) Bühne (31) Club (15) Comedy (4) Comic (5) Digital (10) Erfurt (309) essen (31) Familie (31) Festival (54) Film (9) Gera (5) Gotha (3) Handwerk (12) Interview (55) Jena (51) Kino (10) Konzert (85) Kultur (139) Kunst (78) Laden (24) Liste (20) Literatur (8) Livemusik (81) Manga (2) Musik (195) Nachhaltigkeit (9) Neu (60) Party (16) Radio (2) ronjarockt (3) rupfi (7) Sport (4) t.akt-Kritik (6) takt testet (18) theater (2) Thüringen (285) Weihanchtsmarkt (2) weihnachten (7) Weihnachtsmarkt (24) weimar (42)

Menü

  • Veranstaltungen
  • Magazin
  • Kultur
  • Musik
  • takt testet
  • ePaper

Seiten

  • Werben
  • Alle Ausgaben
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Newsletter
  • Newsletter für Veranstalter

letzte Beiträge

  • Von Türstehern abgewiesen: Darum ist Trettmann nicht ins Cosmopolar in Erfurt gekommen

    9. Dezember 2019
  • Trettmann in Erfurt – Das sind die besten Bilder des Abends

    9. Dezember 2019
  • Adventszauber in Thüringen – Die 50 schönsten Weihnachtsmärkte und Ausflugsziele

    9. Dezember 2019
  • Facebook
  • Twitter
  • Google +
  • Instagram
t.akt Magazin

@2019 - t.akt Magazin - Alle Rechte liegen bei Mediengruppe Thüringen


nach oben
Diese Website benutzt Cookies für alles mögliche wie Werbung, Facebook, Zugriffsanalysen, aber auch um die Website stets für dich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu und unterstützt unsere Arbeit dabei. Dankeschön.OKErfahre mehr