Einer von Thüringens wohl außergewöhnlichsten Ausstellungsorten – die Spiegelarche in Roldisleben – startet in die Saison. Seit dem 4. Juni trifft in dem Ort im Landkreis Sömmerda Kunst auf Natur vermittels Augmented Reality (AR). Die Gruppenausstellung mit dem Titel „Illusion“ von Mike Bouchet, Anne Duk Hee Jordan, Mélodie Mousset, Dennis Rudolph und weiteren Künstlern und Künstlerinnen. Digitalisierung braucht Strom, der Energieverbrauch steigt und die Emissionen unseres Konsumverhaltens ebenfalls. Wir wollen die Energiewende, aber verbrauchen immer mehr. Die Zukunft ist digital und klimaneutral, geht das zusammen?
Neue Ausstellung in der Spiegelarche
Diese Diskussion fordert nicht nur die Politik, sondern auch die Kunst heraus. Wie können wir bildlich und künstlerisch zur Debatte beitragen? Wie können wir uns klimafreundlich verhalten? Sind unsere Klimaziele und Umweltschutz eine Illusion? Mit der Gruppenausstellung zeigt das Spiegelarche-Team Künstler und Künstlerinnen, die sich intensiv mit dieser Thematik beschäftigen. So unterschiedlich ihr Ansatz dabei ist, vereint sie alle das Medium, mit dem sie arbeiten: Augmented Reality (AR).
Auf größere Zusammenhänge
Die virtuellen Kunstwerke werden im natürlichen Umfeld der Spiegelarche, via Handy oder Tablet zu sehen sein. Scheinbar spielerisch beziehen die Kunstwerke die Natur, Landschaft und Tiere in der Umgebung ein. „Sie sprechen ortsspezifische Besonderheiten an, verweisen auf größere Zusammenhänge und bringen die Betrachter zum Staunen“, wie es in einer Mitteilung heißt.
Die Suche nach dem Staunen ist vor allem in der künstlerischen Faszination für die Natur zu finden, die durch das Medium Augmented Reality eine neue Dimension eröffnet, in der sich jede Utopie umsetzen lässt. Digitalisierung, Klimawandel und künstlerische Freiheit gehören in dieser Ausstellung zusammen. Die Freiheit der Kunst ist unantastbar, jedoch ist sie als elektronische Erscheinung vom Strom und Internet abhängig. Die Widersprüche des digitalen Seins reflektieren dabei unsere eigene Abhängigkeit. Ein Leben ohne Strom und Internet ist möglich und zugleich undenkbar. Sind die Windräder wirklich unsere Feinde? Dieser Frage geht einer der Künstler, Dennis Rudolph, in seiner neuesten Arbeit „Don Quijote“ nach. Dennis Rudolph, der zu den Pionieren gehört, die AR an der Schnittstelle zur Malerei erkunden, bringt Don Quijote nach Thüringen, um sich der kontroversen Diskussion über die Windräder anzuschließen. Alle AR-Werke sind aktuelle Produktionen und werden hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt.
Hart Facts:
- Ausstellung „Illusion“: 4. Juni bis 4. September |Spiegelarche | Hinter den Kirschgärten 2 | Rastenberg | www.spiegelarche.de