Es ist schon erstaunlich: Nicht einmal ein Jahr nachdem allerersten Zusammentreffen von Katrin Paucz, „Mile“ Michael Lechner und Marco Kleebauer im ersten Lockdown 2020 legten die drei als Sharktank ihr heiß erwartetes Debütalbum vor. „Get It Done“ erschien im Juni 2021 und steckt mit seinem Sound einfach an. Das Trio hat mitten in dieser dunklen, seltsamen Zeit für Licht und Farbe gesorgt, weil es eines nicht vergessen hat: Spaß zu haben. Und der ist mitunter glücklicherweise auch ansteckend.
„Stell dir vor, die Beatles haben mit Kanye West eine Punkband gegründet“ oder „Bravo Hits 34“ können schon mal Antworten der Bandmitglieder sein, wenn die obligatorische Frage nach ihren Einflüssen aufkommt – diese(selbst)-ironische, humorvolle Art ist schon zum Charakteristikum von Sharktankge worden. Am 27. Mai kommen die aus Wien stammende Band nach Thüringen. Sie geben sie in der Franz Mehlhose in Erfurt die Ehre. Wir durften vorab mit Katrin einen Telefon-Plausch genießen, der mindestens so viel Spaß machte wie das aktuelle Album „Get It Done“.
Hey Katrin, beschreib doch bitte mal Sharktank in drei Worten.
Bunt, witzig und ein bisschen chaotisch.
Stimmt es, dass ihr euch während der Pandemie kennengelernt habt?
Genau. Das war im ersten Lockdown. Wir haben alle neben Sharktank noch andere Projekte und der Lockdown war der erste Moment, in dem wir wirklich alle dreimal ausgiebig Zeit hatten. So hab‘ ich Marco näher kennengelernt. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte auf einen Song von ihm zu singen, den er mit einem Rapper gemacht hat. So nahm das seinen Lauf. Ich bin dann ins Studio und sang eine Hook ein. Das gefiel den beiden sehr gut. So ist Sharktank entstanden.
Das klappte dann alles gut von Lockdown zu Lockdown, zu Lockdown?
Ja. Das klappte richtig gut. Wir hatten nach jeder Session einen Song fertig – auch gemixt und fast bereit fürs Mastering. In 13 Sessions produzierten wir 13 Songs. So hat sich das immer weitergesponnen. Irgendwann kam dann auch die erste Anfrage für einen Live-Gig in Wien, der fünfmal verschoben wurde, bis es endlich mal klappte.
Ein bisschen hört ihr euch wie eine Zeitreise in die 90er an – irgendwie erinnert ihr an eine Grunge-Band. Dann auch etwas an Deee-Lite mit dem Song „Groove is in the Heart“.
Das freut mich sehr, dass du das so siehst. Wir werden oft als Crossover-Band beschrieben. Und die machen ja teilweise die furchtbarsten Sachen. Nicht dass Red Hot Chili Peppers furchtbar sind, aber wir machen keine „Red Hot Chili Peppers“-Musik (lacht) – oder so Sachen wie Limp Biszit. An das denkt man, wenn man Crossover hört. Cool, dass du diese Künstler:innen als Vergleich raushaust.
Ist das gewollt, oder wie entsteht euer Sound?
Es passiert einfach. Wir setzen uns nicht an einen Song und sagen, wir wollen genau das machen. Wenn wir im Studio sind, ist es oft so, dass Marco einen Drumloop herumliegen hat, oder Mile schreibt einen Rap-Vers oder ich hab‘ eine Melodie im Kopf. Dann nehmen wir uns diese Idee und arbeiten drumherum. Die Lyrics schreiben Miles und ich oft im Pingpong. Ich fang da an, wo er aufhört. So entsteht das sehr natürlich.
Ich las in eurer Albumankündigung, dass ihr gerne mal in Interviews sagt, auf die Frage, wie ihr euch anhört: „Wie Bravo Hits 36“.
Das war natürlich ein Gag (lacht) …
Wärst du mit Sharktank gerne auf der Bravo Hits?
(Lacht). Wenn es sich ergibt, warum nicht. Wäre bestimmt witzig …
Ihr tourt viel, was ja zurzeit der Albumveröffentlichung nicht möglich war. Fetzt es, jetzt auf der Bühne zu stehen? Habt ihr euch eingegroovt?
Wir konnten bereits eine kleine Tour spielen und da merkten wir schon, dass es extrem Spaß macht. Es ist so cool zu sehen, wie die Leute die Songs empfinden. Es ist so schön, wenn tatsächlich Menschen mitsingen und es ist so cool, dass wir jetzt wieder viel unterwegs sind. Ich freue mich.
Wenn man viel unterwegs ist, freut man sich natürlich über Kleinigkeiten. Was steht eigentlich immer auf eurem Hospitality-Rider? Auf was könnt ihr Backstage nicht verzichten?
Nichts Besonderes. Da sind wir recht unkompliziert. Wenn es ein bisschen zu Essen und Trinken gibt, sind wir zufrieden. Wir sind nicht wie Mariah Carey, die auf einen Raum voller weißer Rosen besteht… So arg sind wir nicht drauf, aber vielleicht kommt das irgendwann, dass ich mir nur die roten M&M’s raussuchen lasse…
Kennt ihr Thüringen bzw. Erfurt, wo ihr am 27. Mai auftreten werdet?
Noch nicht so richtig… Ich fahr immer mit dem Zug durch Thüringen, wenn ich nach Leipzig reise. Die Umgebung kenne ich also ein bisschen. Außerdem durfte ich schon Bekanntschaft mit dem Song „Thüringer Klöße“ machen. Das ist meine Connection (lacht).
Ihr habt auf der Bühne bunte Kostüme an und seid durchgestylt – auch in Erfurt?
Ich denke schon. Insofern keiner die Anzüge verlegt, werden sie auf den Konzerten mit dabei sein.
Können wir uns auf eine funky Show freuen?
Auf jeden Fall. Wir lassen uns den Funk nicht lumpen … zumindest von der Attitude her (lacht). Wir machen zwar keine Funk-Musik, aber die funky Attitude lassen wir uns nicht nehmen.
Hart Facts:
Termin: 27. Mai | 20.15 Uhr | Franz Mehlhose | Löberstraße 12 | Tickets
- Hier geht es zur Homepage
- Hier geht es zu Instagram
- Hier geht es zu Facebook
- Hier geht es zu Youtube