Die Erfurter Herbstlese startet in ein neues digitales Abenteuer. Ab Mittwoch will sie regelmäßig zur „Literarischen Mittagspause“ einladen. Zum einen verspricht sie damit vielen Menschen im Homeoffice eine Auszeit von Tabellenkalkulationen und Co, zum anderen bietet sie im Gespräch mit Schriftstellern Einblicke in deren Schaffen und stellt aktuelle Bücher vor. Dabei lesen die Autoren auch kurze Passagen aus ihren Werken vor, so die Erfurter Herbstlese.
Das digitale Angebot
Für Herbstlese-Programmchefin Monika Rettig ist das neue Format eine ganz besondere Auszeit –eine Pause vom scheinbar alles erdrückenden Corona-Lockdown. Wie die Gäste des Erfurter Literatur-Festivals vermisst auch sie die belebenden Treffen mit den Schreibenden bei den Lesungen und das sich oft anschließende Gespräch bei einer kulinarischen Kleinigkeit oder einem Glas Wein. Mit der „Literarischen Mittagspause“ wird so gleichsam der Hunger nach Unterhaltung wie einem guten Buch zumindest ein Stück weit gestillt.
Die Plattformen
Auf etwa 25 Minuten sind die einzelnen Beiträge ausgelegt. Sie sollen als Aufzeichnungen auf dem YouTube-Kanal der Herbstlese „Caroline TV“ zu sehen und bei Spotify sowie SoundCloud zu hören sein. Dazu wurden mit den Verlagen entsprechende temporär geltende Vereinbarungen zur Verweildauer getroffen, erklärt Monika Rettig.
Spannende Stories
Den Anfang machen Bücher aus der Aktion „Zweiter Frühling“. Das sind Titel, die bereits 2020 erschienen sind, denen aber die ihnen gebührende Aufmerksamkeit vor dem Hintergrund ausgefallener Lesungen oder Buchmessen größtenteils verwehrt blieb. Zum Start begrüßt Monika Rettig die Autorin Iris Wolff. Ihrem Roman „Die Unschärfe der Welt“ bescheinigte der Literaturkritiker Denis Scheck „ein traumsicheres Sprachgefühl“. Das lässt sich auch außerhalb der Mittagszeit vortrefflich genießen, ist sich die Programmchefin sicher.
Hard Facts:
Diese Folgen der „Literarischen Mittagspause“sind bisher geplant. Sie werden jeweils um 12.30 Uhr auf YouTube und bei Spotify/Erfurter Herbstlese freigeschaltet.
- 17. März „Paradise City“ Zoë Beck im Gespräch mit Monika Rettig
- 31. März „Arbeit“ Thorsten Nagelschmidt im Gespräch mit Katja Kemnitz
- 14. April „Der Meister und der Mörder“ Margarete von Schwarzkopf im Gespräch mit Monika Rettig