Die ersten Sonnenstrahlen wärmen das Gemüt. Menschen wollen an die frische Luft. Spazieren und Schaufensterbummel avancieren zum Trendsport. Doch da gibt es auch noch eine andere Seite: Die Pandemie hat uns weiter im Griff. Kultur verweilt im Kulturkoma. Kunst erleben: Fehlanzeige. Doch das muss nicht sein. Mit „RE:BOOT“, zu Deutsch: Neustart, wollen das Kunsthaus Erfurt, die Galerie Hammerschmidt + Gladigau, die Ständige Kulturvertretung (SKV) und das Café Hilgenfeld e.V. ein einzigartiges Kunstwochenende einläuten, dass ganz coronakonform daherkommt. Dies teilten die Vereine mit.
RE:BOOT für Kultur in Erfurt
Vom Freitag, 5. März, 10 Uhr, bis Montag 8. März, 22 Uhr rief das Bündnis in der Thüringer Landeshauptstadt dazu auf, die Kunst aus dem Dornröschenschlaf mitten in den öffentlichen Raum zu transportieren. „Die Corona-Krise hat die Kulturschaffenden schwer getroffen, doch allein darüber klagen verbessert die Situation nicht. Deshalb wollen wir die Stadt selbst zur Galerie machen und Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten zu zeigen – trotz Lockdown“, sagt Kurator Dirk Teschner von Hammerschmidt + Gladigau.
Erfahrungen aus dem ersten Lockdown
Nach den überaus erfolgreichen Glänzenden Aktionstagen „Gold statt Braun“ zum 8. Mai 2020 entstand die Idee der Initiatoren vom letzten Jahr, Kunst im Stadtraum von Erfurt strahlen zu lassen. Die Erfahrungen von Hammerschmidt + Gladigau, die auch in den Zeiten vom Lockdown ohne Pause, kontinuierlich Ausstellungen zeigen, machen deutlich was möglich ist. In Erfurt gibt es mit diesem Ort seit Jahren eine Galerie, die 24 Stunden am Tag einsehbar ist. Zudem haben das Kunsthaus Erfurt, das Café Hilgenfeld am Domplatz sowie das Kurhaus Simone schon letztes Jahr im Lockdown damit begonnen, Kunst außen sichtbar zu machen.
Kunst ist fast unsichtbar
Weil die Ateliers der Künstler, die Museen, Galerien und Bildungseinrichtungen seit Dezember verschlossen sind, ist Kunst fast unsichtbar. Mit Re:Boot soll sie ein Wochenende lang in den öffentlichen Raum geholt werden, denn: „Kunst wird gerade in diesen Zeiten umso wichtiger: Kunst ist eine Brücke zu der uns Menschen eigenen Sensibilität. Sie ist im besten Fall ein offenes, demokratisches Angebot gegen radikale, gleichmachende Schlachtrufe, gegen den Schrecken traumatischer Erlebnisse. Kunst kann eine Brücke zum eigenen Menschsein und zum Menschsein der Anderen in allen seinen Facetten sein. Kunst kann helfen, sich dieses Menschseins immer wieder neu bewusst zu werden und daran festzuhalten“, erklärt Monique Förster vom Kunsthaus Erfurt.
Kunst in allen Formen
Die Aktion RE:BOOT lädt Künstler*innen deshalb ein, Stadträume zu aktivieren, zu beleben und Kunst zu zeigen. Aus Fenstern und von Balkonen, in Schaufenstern geschlossener Cafés und Läden, an Fassaden von Kultur-Institutionen und auf Plätzen der Stadt Erfurt wird für ein Wochenende Kunst in allen Formen gezeigt: Gemälde, Fotografien, Illustrationen, Installationen, Projektionen und mehr. Künstler und Schaufensterbesitzer der Stadt machen an diesem Wochenende gemeinsame Sache. Kunst wird in den Auslagen und an den Gebäuden zu sehen sein.
Gegen Isolation
Das Projekt soll alle Erfurter zu einem Spaziergang anregen (im Rahmen der geltenden Vorschriften), um nach Kunst und Lebenszeichen in der Stadt zu suchen. An jedem Ort, der sich beteiligt, wird das gelbe RE:BOOT-Plakat als Erkennungszeichen zu finden sein. „Wir werden außerdem kurz vor der Aktion alle Akteure, die mitmachen, in den sozialen Medien bekanntgeben“, sagt Dirk Teschner und fügt an „In Zeiten, da Künstler von ihrem Publikum abgeschnitten sind, will sich das Bündnis aus Kulturakteuren den Fenstern und Balkonen der Stadt zuwenden und gegen Isolation und Vereinzelung ein Zeichen setzen.“ Deshalb die Botschaft: Zeigt Kunst! Macht Erfurt bunt!
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Hard Facts:
- mehr Infos findet ihr unter #rebooterfurt
- Kunsthaus Erfurt auf Facebook, Instagram und ihrer Homepage
- Galerie Hammerschmidt + Gladigau auf Facebook, Instagram und ihrer Homepage
- Ständige Kulturvertretung (SKV) auf Facebook und Instagram
- Café Hilgenfeld auf Facebook und Instagram
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