An einem Bogen der Ilm südöstlich des Ettersberges liegt Weimar. Mit rund 65.000 Einwohnern zählt die Universitätsstadt zur Viertgrößten in Thüringen und liegt zentral zwischen Erfurt im Westen und Jena im Osten. Weimar ist zwar keine Weltstadt, zog jedoch insbesondere in der Vergangenheit die ganz großen Köpfe an.
Städtetrip nach Weimar: Die besten Anlaufstellen der Stadt
Bach, Goethe, Schiller, Herder, Liszt, Nietzsche und noch viele mehr schlenderten schon durch die verwinkelten Gassen, die schönen Parks und über die einladenden Plätze. Durch die zentrale Lage ist Weimar von ganz Thüringen aus innerhalb einer überschaubaren Zeit erreichbar, somit ideal für Städtetrips. Schriftsteller Adolf Stahr sagte: „Weimar ist eigentlich ein Park, in welchem eine Stadt liegt.“ Da stimmen wir ein und geben euch ein paar Tipps, was ihr in Weimar so erleben und sehen könnt.
Bauhaus Museum
1919 gründete Walter Gropius das Staatliche Bauhaus als eine Kunstschule. Diese lockte die internationale Künstlerszene an. Ob Lyonel Feininger, Paul Klee oder Wassily Kandinsky, mit ihrer künstlerischen Idee revolutionierten sie den Alltag. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums eröffnete 2019 das neue Bauhaus-Museum Weimar und präsentiert seit dem die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Heute werden auf fünf Ebenen über 13.000 Objekte und Dokumente ausgestellt.
Schiller und Goethe Wohnhaus
Die vielleicht größten Dichter aller Zeiten residierten regelmäßig in Weimar. Nicht umsonst teilen sich die beiden ein Denkmal auf dem Theaterplatz. Friedrich Schillers Wohnhaus befindet sich heute in der nach ihm benannten Schillerstraße. Er lebte dort drei Jahre bis zu seinem Tod 1805. Bis 1826 lebte dort noch seine Familie. Heute kann man dort noch originale Stücke aus seiner Zeit besichtigen, wie sein Bett oder Schreibtisch. Das ganze Haus wurde mit dem originalen Inventar bzw. mit ein paar analogen Ergänzungen vervollständigt. So kann man sich ein optimales Bild von der damaligen Zeit schaffen. Nur drei Minuten Fußweg entfernt wohnte fast 50 Jahre lang Johann Wolfgang von Goethe. Sein Wohnhaus schließt direkt an das Goethe-Nationalmuseum an. Über 18 Räume sind frei zugänglich, wie sein Arbeitszimmer, Bibliothek, der Hausgarten oder auch die Wohnräume seiner Familie.
Marktplatz
Der Marktplatz ist die zentrale Anlaufstelle von Weimar, sozusagen das Herzstück der Stadt. Von dort sind viele Sehenswürdigkeiten leicht zu erreichen, wie die Wohnhäuser von Schiller und Goethe oder auch das Weimarer Stadtschloss. Wozu allerdings zu anderen Attraktionen gehen, wenn man sich schon auf einer befindet. Auf dem Platz findet regelmäßig der Wochenmarkt statt und beherbergt zudem mit dem Neptunbrunnen den ältesten Brunnen in Weimar. Der Platz wird von alten Renaissance und Gotik Bauten umrahmt, wie dem Rathaus, einer Hof-Apotheke, einem Hotel und dem Cranachhaus.
Park an der Ilm
Am Rande der Altstadt liegt Weimars grüne Oase, der Park an der Ilm. Der 48 Hektar große Landschaftspark entstand zwischen 1778 bis 1828. Hier verwirklichten Carl August und Johann Wolfgang von Goethe ihre gartenkünstlerischen Ideen. Die markanten Sichtachsen verbinden innerhalb des Parks beispielsweise Goethes Gartenhaus oder das Römische Haus. Abgerundet wir das mit stilvollen Sitzgelegenheiten, Grotten, Ruinen und vielen Denkmälern.
Abenteuersiedlung
In der Abenteuersiedlung Weimar gibt es viel zu sehen, zu staunen und vor allem viel zum Ausprobieren. Wir bieten sinnvolle Freizeitaktivitäten, kreative Teamspiele und Raumrätsel (Escape Rooms) für jede Altersgruppe. Rätselt im Baumhaus oder in der goldenen Stretchlimousine, stärkt den Teamgeist durch kleine Rettungsmissionen in einer Feuerwehr, auf einer Yacht, oder knackt den Geldtransporter.
Erlebnis Parkhöhle
Das Erlebnis Parkhöhle ist ein unterirdisches Stollensystem im Park an der Ilm, das Ende des 18. Jahrhunderts ursprünglich zur Anlage einer Brauerei entstand. Heute ermöglichen die zwölf Meter tiefen Gänge und Tunnel einen Streifzug durch 200.000 Jahre Erd- und Menschheitsgeschichte. Sie befindet sich in zwölf Metern Tiefe zwischen dem Steilhang zur Ilm und der Belvederer Allee. Eine Treppe in der Nähe des Liszt-Hauses führt zu dem Stollen hinab, der am sogenannten »Nadelöhr«, einem künstlich angelegten Felsentor an der Ilm, endet.
Haus der Republik mit Künstlergarten
Nahe des Theaterplatzes, direkt unter den Augen von Goethe und Schiller, öffnete Mitte Juli 2019 der Künstlergarten Weimar. Ein unscheinbares Holztor in der Wielandstraße direkt im Zentrum der Klassikerstadt ebnet den Weg in das Kleinod, das im Hinterhof des Hauses der Weimarer Republik in ein kulturelles Abenteuer voller Geschichten, guter Musik und spannender Literatur entführt. Das direkt an den Garten angeschlossene Haus der Weimarer Republik zeigt dort seit 2019 eine modern gestaltete Dauerausstellung zu Deutschlands erster Demokratie.
Gedenkstätte Buchenwald
Ein historisches Muss ist der Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald. 1958 weihte die DDR das ehemalige KZ Buchenwald/Mittelbau-Dora als Nationale Mahn- und Gedenkstätte ein. Über Jahre wurde das Gelände neu konzipiert. Neben den vielfältigen pädagogischen Angeboten sind heute historische Gebäude, Relikte, Denkmäler, sowie diverse Dauerausstellungen zu besichtigen. Von 1937 bis 1945 betrieb die SS das Gelände als Konzentrationslager. Über 56.000 Menschen fanden dort den Tod.