Herzlich willkommen zwischen den Jahren. Eine Zeit, um die Seele baumeln zu lassen und auch, zu reflektieren. Das Fest ist vorbei, wir hängen ein wenig den Tagen nach, in denen wir den ein oder anderen Glühwein getrunken, uns mit gutem Essen verwöhnt und täglich ein Kalendertürchen geöffnet haben. Die Tradition des Adventskalenders hat dabei wohl fast das langlebigste Echo. Denn jeden Tag hat uns eine kleine Überraschung den Tag versüßt. Mal ein Teebeutel, oder eine Praline, vielleicht ein Bild oder ein Spruch. Immer mit dem Gedanken dahinter, uns eine Freude zu machen und den Alltagstrott ein wenig zu brechen.
Wäre es nicht wunderbar, wir hätten einen Glückskalender, der einem an jedem der meist 365 Tage eine Freude bereitet? Und ist es nicht vielleicht so, dass das Leben selbst ein Glückskalender ist, der uns jeden Tag eine Kleinigkeit schenkt, über die wir uns freuen können?
Selbst in anstrengenden Zeiten, an herausfordernden oder emotional schweren Tagen gibt es etwas, das einen erfreuen könnte, würde man es nur bemerken oder zulassen. Eine Kleinigkeit extra vom Leben in unseren Tag gepackt, nur, um uns für einen Augenblick die Stimmung zu erhellen. Natürlich ist das in einigen Fällen leichter gesagt als getan. Und nicht jeder schöne Moment kann einen so mir nichts dir nichts von einem Pechvogel zu einem Honigkuchenpferd machen. Aber wie sagt der Wellness-Volksmund so schön: steter Tropfen ölt das Bein! Vielleicht hat ja diese eine glückliche Nano-Sekunde von vor zwei Wochen überhaupt erst den Boden bereitet für das Lächeln, das kurz aufblitzt.
Nennen wir sie Eichhörnchen-Momente. Eichhörnchen vergessen oft, wo sie ihre erbeuteten Nüsse versteckt haben. Voll traurig, oder? Aber: dabei pflanzen sie unbewusst Bäume, schaffen so Wälder und Parks. Ich wünsche euch viele Eichhörnchen-Momente in 2022. Wir können sie alle brauchen. Dafür muss man manchmal kein Türchen aufmachen, sondern nur die Augen.