Es sind Geschichten, die Menschlichkeit zeigen. Geschichten, die aufrütteln, bewusstmachen und Solidarität entfachen sollen. So wie die Geschichte von Sultana. Als Geflüchtete aus Afghanistan musste sie nach einer beschwerlichen Reise in einer Unterkunft in Breitenworbis Zuflucht suchen, bevor ihre Familie nach Erfurt zog. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten in der Schule und Isolation fand Sultana ihren Platz. Ihr entscheidender Moment war ein öffentlicher Auftritt am 1. Mai 2021, bei dem sie sich gegen rassistische Gewalt aussprach und Solidarität erfuhr. Seitdem setzt sie sich aktiv für migrantische Jugendliche ein, indem sie Workshops organisiert und für ihre Rechte eintritt. Sultanas Geschichte steht für Mut und den Glauben an Veränderung durch Engagement. Ein Engagement, das im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom Dachverband der Migrant:innenorganisationen in Ostdeutschland e.V. (DaMOst) mit einer bunten Veranstaltung und Ausstellungseröffnung am 16. März in Erfurt gezeigt werden soll. „Trotz allem! Postmigrantische Jugend bewegt den Osten“ heißt das Projekt, das am Samstag um 18.30 Uhr im Kontor eröffnet wird.
Mehr als eine Bildersammlung
„Die Ausstellung gewährt einen faszinierenden Einblick in das Engagement junger migrantischer und BI_PoC-Personen in Ostdeutschland. Sie präsentiert die inspirierenden Geschichten von neun bemerkenswerten Initiativen und Persönlichkeiten“, erklärt Projektmitarbeiterin Xenia und führt aus: „Diese Ausstellung ist weit mehr als nur eine Sammlung von Bildern und Texten auf Papier. Sie ist eine Hommage an die Kraft und Vielfalt junger (post-)migrantischer Menschen und ein Fenster zu ihren Lebensrealitäten.“
Laut der Sprecherin ist die Ausstellung im Rahmen des Projektes von DaMOst entstanden und zeigt sie die zivilgesellschaftliche Arbeit junger Menschen mit Migrationsgeschichte und BI_PoC in Ostdeutschland. Und hier ist die Abkürzung „B(I)PoC“ besonders hervogehoben, der Begriff, der sich auf Schwarze, Indigene und People of Color bezieht, soll explizit Schwarze und indigene Identitäten sichtbar machen, um Antischwarzem Rassismus und der Unsichtbarkeit indigener Gemeinschaften entgegenzuwirken. Denn: „Trotz widriger Bedingungen brechen sie mit alten, rassistischen Mustern und schaffen Räume für Empowerment und gesellschaftlichen Wandel. Die Ausstellung ist daher ein Aufruf zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung einer gerechten Migrationsgesellschaft und ein Zeichen der Solidarität für oft übersehene Perspektiven“, so Xenia
Poetry Slam
Am Abend des 16. März erwartet alle Besucher:innen ein abwechslungsreiches Programm. Die Protagonisten Nicolas, René und Sultana teilen ihre Erfahrungen, gefolgt von Kim, die die Arbeit von „Jugendliche ohne Grenzen Thüringen“ präsentiert. Anschließend können die Gäst:innen die Ausstellung erkunden. Ab 20 Uhr beginnen Performances mit einem Poetry Slam von Azra Ispir, einer Rap-Performance von MBP und Musik von Omar Alkadamani sowie Ali Tajik. Die Veranstaltung endet mit weiteren Gelegenheiten zum Betrachten der Portraits, Unterhalten und Vernetzen.
Die Wanderausstellung “Trotz allem! Postmigrantische Jugend bewegt den Osten“ zielt laut Xenia darauf ab, das Engagement junger migrantischer und BI_PoC-Personen in Ostdeutschland sichtbar zu machen und Vorurteile zu überwinden. „Sie präsentiert die Geschichten von neun bemerkenswerten Initiativen und Persönlichkeiten, um ein Bewusstsein für ihre Lebensrealitäten zu schaffen. Dabei sollen Vorurteile überwunden und selbstbestimmte Räume für Empowerment und gesellschaftlichen Wandel aufgezeigt werden.“
Menschen mit Migrationsgeschichte
Das Projekt strebe eine inklusive Zukunft an und fördere die gemeinsame Verantwortung für eine Migrationsgesellschaft ohne Diskriminierung. „Angesichts des Erstarkens rechter Forderungen ist es von entscheidender Bedeutung, das Engagement junger Menschen mit Migrationsgeschichte zu unterstützen und zu schützen“, so die Projektsprecherin, die explizit darauf hinweist, dass die Ausstellung als Aufruf zur aktiven Teilnahme an der Gestaltung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft diene. Denn „Trotz allem! Postmigrantische Jugend bewegt den Osten“ biete eine einzigartige Gelegenheit, sich mit den Geschichten und Erfahrungen junger migrantischer und BI_PoC-Personen auseinanderzusetzen
Vielfalt in Ostdeutschland entdecken
„Präsentiert werden inspirierende Geschichten von neun Initiativen und Persönlichkeiten, die trotz Widrigkeiten ihr Engagement zeigen. Diese Ausstellung ist ein Fenster zu den Lebensrealitäten dieser jungen Menschen und zeigt, dass Widerstand möglich ist“, erklärt Xenia die leidenschaftlich anführt: „Mit fesselnden Performances wie Poetry Slams und Musik werden ihre Botschaften kreativ vermittelt. Die Veranstaltung lädt dazu ein, die Vielfalt in Ostdeutschland zu entdecken und sich für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Sie ist ein Aufruf zur Teilnahme an der Gestaltung einer inklusiven Zukunft und zur Wertschätzung der oft übersehenen Geschichten junger migrantischer und BI_PoC-Personen.“