Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung müssen ein Ende haben. Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen. In „Kurz mal die Welt retten…“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
Wir alle zusammen können die Umweltzerstörung aufhalten
Die einen sagen: Die Welt ist eh verloren, also können wir nichts mehr tun als volle Pulle zu feiern. Andere sagen: Ich habe als einzelner, kleiner Mensch sowieso keine Macht, um gegen die großen Konzerne und Politiker:innen, die die Welt zugrunde richten, anzukommen. Wiederum andere – und dazu gehören auch wir vom Nachhaltigkeitszentrum – sagen: Gerade jede/r Einzelne und schließlich wir alle zusammen können die Umweltzerstörung und den Klimawandel aufhalten. Wir halten fest am Prinzip Verantwortung. Frei nach Hans Jonas, der (wiederum frei nach Immanuel Kant) bereits in den 1970er-Jahren schrieb: „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“
Wie klimaschädlich und ressourcenverbrauchend sind eigentlich unsere Veranstaltungen?
Als Nachhaltigkeitszentrum nehmen wir Verantwortung ernst und demzufolge auch unsere eigene Arbeit stets kritisch unter die Lupe. Wir führen beispielsweise jährlich – wenn nicht gerade Pandemien dies verhindern – mehr als fünf Veranstaltungen selbst durch. Vor drei Jahren haben wir gefragt: Wie klimaschädlich und ressourcenverbrauchend sind eigentlich unsere Veranstaltungen? Glücklicherweise hatte gerade das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz (kurz ThINK) ein Modell entwickelt zum klimaschonenden Veranstalten und zur Berechnung von CO2-Emissionen einer Veranstaltung. ThINK ist ein Unternehmen, das von Absolvent:innen der Friedrich-Schiller-Uni in Jena gegründet wurde.
Präsenzveranstaltungen schlagen aufs CO2- und Ressourcen-Konto
Um es vorweg zu nehmen: Jetzt, wo wir nur online veranstalten, tun wir das echt klimaneutral. So schön Präsenzveranstaltungen auch sind – aber sie schlagen aufs CO2- und Ressourcen-Konto. Jedoch haben wir gelernt, wie wir das minimieren können. Das fängt bei der Planung an, z.B. bei den Räumen. Sind diese energetisch gut aufgestellt, mit geringem Energieverbrauch, mit Strom aus erneuerbaren Quellen? Es geht weiter mit der Anreise der Teilnehmenden. ÖPNV oder wenn möglich Fahrrad stechen Verbrenner- Auto aus, vor allem wenn jenes nur mit einer Person besetzt ist. Deswegen rufen wir auch gern mal auf: Bildet Fahrgemeinschaften (das trägt auch zur Kommunikation bei)!
Wir lassen für das Geld Bäume pflanzen.
Weiter geht es mit dem Catering. Regional und Bio sind angesagt, natürlich kredenzt in normalem Geschirr, nicht in Einweg-Zeugs (schon gar nicht aus Plastik). Trotz aller klugen, umweltbewussten Planung verbrauchen wir trotzdem mit jeder Veranstaltung Ressourcen, die ThINK uns systematisch in CO2-Äquivalenten ausrechnet. Die Summe wird multipliziert mit dem aktuellen CO2-Tonnen-Preis und voilá, haben wir schließlich die Umwelt-Kosten vor uns. Denn ein Rest bleibt trotz klimabewusster Planung immer. Diesen kompensieren wir. Wir lassen für das Geld Bäume in den Thüringer Klimawäldern pflanzen.
„Klimaneutrale Veranstaltung“ von ThINK
Wer etwas gegen die Vermüllung durch To-go-Gefäße oder überhaupt gegen die Plastikflut tun möchte, aber nicht gleich auf das Siegel „Klimaneutrale Veranstaltung“ von ThINK abhebt, der kann bei seiner Veranstaltung auch an vielen Stellschrauben drehen. Plastikflaschen durch Glasflaschen ersetzen und Plastikbecher durch Mehrwegbecher und regionale, frische Produkte anbieten. Oder eine Fahrrad-Challenge machen, damit so viele wie möglich auf diese Weise anreisen. Es gibt viele gute Beispiele in Thüringen, wie z.B. das Ilmpuls-Festival, organisiert von Studierenden der TU Ilmenau. Sie haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben – und es funktioniert.
Plastikfreie Party? Läuft.
Von Kompost-Toiletten über Mülltrennung, Bahnfahrt inklusive im Ticketpreis etc. Wichtig sind auch die Mehrwegbecher, die vom Klimaschutzmanager des Ilm-Kreises angeschafft wurden und nun für Ilmpuls und andere Feste im Landkreis ausgeliehen werden. Dieses Prinzip findet sich auch auf vielen anderen Festen in Thüringen, beispielsweise beim Brunnenfest in Bad Berka. Plastikfreie Party? Läuft.
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Hard Facts
- Telefon: 03628 – 9290739
- www.nhz-th.de
- think-jena.de
- ilmpuls.de/festival/info