„Ein schillerndes Spiel aus Farben.“ – Mit diesen Worten beschreibt Tom Plehn seine abstrakten Malereien. Auf Leinwänden in verschiedenen Größen breitet er Farben aus, mal monochrom, mal in abstrakten Formen. Obwohl seine Arbeiten keine Gegenständlichkeit aufweisen, erzeugen sie Räume, in die der Betrachter eintauchen kann. Als „verkopfter Künstler“ deklariert, offenbart die Begegnung mit ihm ein ganz anderes Bild. Tom Plehn ist eine aufgeschlossene und passionierte Persönlichkeit, welche wortgewandt und hingebungsvoll über seine Arbeit spricht.
Tom Plehn – Kunst trifft Philosophie
Tom Plehn wurde 1996 in Dresden geboren und kam für das Studium der Philosophie nach Erfurt. „Philosophie ist das Reinste, was man machen kann“, erklärt der junge Maler, als er über die Wahl seines Studienfachs spricht. Als Nebenfach belegte er Kunst, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass diese bald einen viel größeren Stellenwert für ihn einnehmen würde. Nach den ersten beiden Semestern war ihm klar, die Malerei ist sein bevorzugtes Ausdrucksmittel.
,,Philosophie ist das Reinste, was man machen kann“
Im Jahr 2013, ein Jahr vor dem Abitur, malte Tom sein erstes Bild. Dabei ließ er verschiedene Farben ineinander laufen. Ein intuitives Bild, welches wegweisend für seine Malerei war. Orientiert an dieser ersten malerischen Arbeit recherchierte Tom nach Künstlern, die ähnliche Werke anfertigten. Dabei stieß er auf Maler wie Kasimir Malewitsch und Jackson Pollock, die ihn nachhaltig prägten. Besonders das Werk „Schwarzes Quadrat“ von Malewitsch, welches 1915 für einen Aufschrei in der Kunstwelt sorgte, legte eine entscheidende Weiche für den Werdegang des angehenden Künstlers.
Fotogalerie: Mehr als nur Farbe auf Leinwänden
,,Auf graue Bilder muss man sich einlassen“
In seiner Bachelorarbeit beschäftigte er sich mit monochromer Malerei mit Fokus auf die Farbe grau. „Auf graue Bilder muss man sich einlassen, um darin eine Farbenvielfalt zu sehen“, beschreibt Tom die auf den ersten Blick ungewöhnliche Farbwahl. Dabei sind die entstandenen Malereien nicht einfach nur grau. In verschiedenen Abstufungen tauchen Farben wie Gelb oder Grün auf. Der Betrachter wird angehalten, mit dem Blick auf dem Kunstwerk zu verweilen, um darin die unterschiedlichen Farbnuancen zu entdecken. Die Farbe Grau ist somit nicht nur die Kombination der Kontraste Schwarz und Weiß, sondern kann auf beinah farbenfrohe Weise facettenreich sein.
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Mit Tom Plehn auf Entdeckungsreise gehen
Für Tom Plehn sind seine künstlerischen Werke mehr als nur Farbe auf Leinwänden. Mit dem Blick und Intellekt eines Philosophen fügt er seinen Malereien eine metaphysische Ebene hinzu, welche sich jenseits der visuellen und greifbaren Oberfläche befindet. Aktuell beschäftigt sich Tom mit der Wirkung von Farbigkeit als Prozess des Sehens. Das menschliche Auge ist immer bemüht, ähnliche Farbflächen zu kombinieren und springt von Fläche zu Fläche. Dieser automatische Vorgang inspiriert den Maler zu neuen Werken, die den Betrachter einladen, mit ihm gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. Um dabei neben Farben und Formen das Wesen der Malerei zu ergründen. Im kommenden Jahr verschlägt es Tom Plehn nach Halle an die Kunsthochschule Bad Giebichenstein, um dort auf Diplom Malerei zu studieren. Ein „radikaler Neuanfang“ wie er sagt, da ihm die theoretischen und praktischen Grundlagen erneut vermittelt werden.
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