Das Einstehen für LQBTQ*-Rechte ist nichts Politisches. Es ist das Einstehen für Freiheit und Menschlichkeit. Wir als t.akt-Team verstehen Vielfalt als Bereicherung – egal, ob die Vielfalt sexueller oder geschlechtlicher Identitäten, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religionen oder Weltanschauungen, Befähigungen oder Beeinträchtigungen. Gleichberechtigung geht uns alle an! Sie ist ein Menschenrecht – unabhängig von Geschlecht, Sexualität oder Hautfarbe. Und weil diese Botschaft noch längst nicht in allen Köpfen angekommen ist, widmet sich der Thüringer Verein Queerweg von nun an regelmäßig in unserem „Queer-Blog“ Themen, für die sensibilisiert werden muss. Egal ob die Gleichstellung der Geschlechter und Sexualitäten, queere Rechte, oder das Ende der Gewalt gegen Andersdenkende – wir geben heute Denkanstöße, die morgen das Denken verändern sollen, denn das t.akt-Magazin steht klar für Vielfalt, Akzeptanz und Gleichberechtigung. Gebt Hass und Diskriminierung keine Chance!
Tag gegen Queerfeindlichkeit am 17. Mai
42 Prozent der Menschen in Thüringen sind der Meinung, dass Homosexuelle aufhören sollten „so einen Wirbel um ihre Sexualität zu machen“. 14 Prozent finden es nicht in Ordnung, „wenn Menschen ihr Geschlecht ändern, zum Beispiel durch Operationen und hormonelle Behandlungen.“ Das ergaben die Befragungen des Thüringen Monitor 2019. Solches Gedankengut ist queerfeindlich, da es queere Menschen, also Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) abwertet und in ihrer Freiheit und Selbstbestimmung beschränken möchte.
Um auf Queerfeindlichkeiten aufmerksam zu machen, findet jedes Jahr am 17. Mai der IDAHOBIT* statt: Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit wird seit 2005 jährlich von queeren Personen und ihren Verbündeten als Aktionstag begangen, um durch verschiedene Aktionen auf die Diskriminierung von queeren Menschen hinzuweisen. Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, an dem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschloss, Homosexualität zu entpathologisieren, also nicht mehr als Krankheit zu definieren.
Ihre Auswirkungen aufmerksam
Rund um diesen Tag gegen Queerfeindlichkeit finden seit vielen Jahren auch in Thüringen Veranstaltungen statt. Mit Demonstrationen, Podien, Filmabenden, Partys und mehr macht die Community rund um den 17. Mai auf Queerfeindlichkeit und ihre Auswirkungen aufmerksam. Auch für dieses Jahr haben queere Organisationen im ganzen Freistaat von Nordhausen bis Gera viele Veranstaltungen organisiert. Aber braucht es diesen Tag wirklich? Der Thüringen Monitor erfasst ja erst einmal nur Meinungen. Leider hat sich in den vergangenen Jahren aber gezeigt, dass auch in Thüringen Menschen ihre queerfeindlichen Gedanken äußern und zur Tat werden lassen.
So hatte das Team des CSD Altenburg vergangenes Jahr während der Planungsphase mit hunderten Anfeindungen und Drohungen bis hin zu Morddrohungen zu kämpfen, sodass der Christopher Street Day nur mit massivem Polizeischutz stattfinden konnte. Zum CSD Erfurt organisierte die rechtsextreme Kleinstpartei „Neue Stärke“ Gegendemonstrationen. In Jena haben im Dezember Unbekannte ein Banner des CSD Bündnisses während eines Planungstreffens verbrannt. Auch im Alltag erfahren queere Menschen in Thüringen immer wieder Ablehnung und Diskriminierung. Abschätzigen Blicke bei öffentlich gezeigter Zuneigung, abwertende Kommentare sowie vereinzelte Übergriffe und Bedrohungen sind leider für viele nichts Neues und zeigen, dass bei vielen Menschen nicht nur die Toleranz fehlt, sondern menschenfeindliche Meinungen tief sitzen. Wie groß das Ausmaß tatsächlich ist, lässt sich leider nicht beziffern, weil nicht nur die Hemmung, solche Taten zur Anzeige zu bringen, oft hoch ist, sondern die Thüringer Kriminalstatistik queerfeindliche Taten nicht separat ausweist und erhebt.
Auf die Missstände aufmerksam zu machen
Trotz und genau wegen dieser Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft findet jedes Jahr am 17. Mai der IDAHOBIT* statt – auch dieses Jahr. Die Hoffnung der Community ist es, an diesem Tag die Menschen in Thüringen auf die Missstände aufmerksam zu machen, Vorurteile abzubauen und Räume zu schaffen, in denen queere Menschen sich vorurteilsfrei bewegen und wohlfühlen können. In diesem Sinne sind queere Menschen und alle Interessierten dazu eingeladen, an Veranstaltungen rund um den 17. Mai teilzunehmen.
Hart Facts:
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- Sa | 15. Mai | Jena – Kahla – Jena | Bike‘n‘Pride – Raddemo für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
- Mo | 17. Mai | Veröffentlichung 1. Teil des Podcasts & der Radiosendung „theirstory – their art: ein transinte-renbytastischer Podcast“
- Mo | 17. Mai | Gera | Statuen und Figuren schmücken mit dem Stadtjugendring Gera
- Mo | 17. Mai | Online-Talk | Sexualität 2.21 (Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e. V.)
- Mo | 17. Mai | Online-Talk | EU für Gleichstellung von LGBTIQ-Personen – Informations- und Diskussionsveranstaltung