„Rassismus findet in so vielen Weisen in unserem Leben statt, dass es selbst manchmal schwer ist, die Ungleichbehandlungen zu definieren“, sagt Kim. „Deswegen hat diese Veranstaltung das Ziel, einerseits auf die Auswirkungen durch Rassismus aufmerksam zu machen. Andererseits soll ein Raum für alle Menschen geschaffen werden, mit dem Fokus, den Künstler:innen eine gehörte Stimme zu geben, indem sie ihre Emotionen zum Ausdruck bringen können.“
Ein Abend voll kreativer Beiträge im Kalif Sorch
Der Organisatorin der Veranstaltung zum „Tag gegen Rassismus“ im Kalif Storch in Erfurt ist es wichtig zu betonen, dass nicht nur diese, sondern fast alle Events davon leben, dass Menschen gemeinsam etwas kreieren. Deshalb lädt Kim zusammen mit dem Club-Team ab 20 Uhr ein, um verschiedenen Perspektiven zu hören. „Der Abend beinhaltet kreative Beiträge. Eine Mischung aus Kunst, Musik und Sprache von Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Es wird emotional, vielleicht traurig, aber sicherlich auch wunderschön“, erklärt sie und fügt an: „Zum Beispiel wird Don L. Gaspar Ali in die Welt des Schreibens eintauchen und ein Gedicht vorlesen.“
Außerdem wird laut der Kalif-Mitarbeiterin die Künstler:in Latifa Iguma die Besuchenden sowohl mit einer Liveperformance als auch als DJ durch den Abend begleiten. „Ich bin sehr dankbar für alle Menschen, die am Programm teilnehmen und kann euch sagen, dass ihr euch auf die Persönlichkeiten freuen könnt“, sagt Kim, die weiß, warum es wichtig ist, Vorbilder zu haben und voneinander zu lernen: „Hierbei kann sich jeder selbst fragen, wer waren meine Vorbilder als Kind? Hatte ich Vorbilder oder hätte ich mir Vorbilder gewünscht? Und vor allem: Wie nah waren mir diese Menschen in meinem Leben? Ich denke, dass wir teilweise verlernt haben, füreinander da zu sein und dementsprechend voneinander zu lernen.“
Bewusstsein schaffen
Laut Kim können Menschen, indem sie ein Vorbild für andere sind, Lebenswege unterstützen und das Gefühl geben, nicht allein mit ihrer Situation zu sein. Deshalb hat sie auch eine klare Vision, was die Veranstaltung zum Tag gegen Rassismus bewirken soll. „Mein Ziel ist, ein Bewusstsein zu schaffen, was Gleichberechtigung und Diversität bedeuten und wie sehr wir noch daran arbeiten müssen, damit sie vorhanden sind.“ Das bedeutet für Kim und das Kalif-Team, Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten zusammenzubringen und Berührungspunkte zu schaffen.
Segregation in Erfurt
Erfurt ist vorne dabei, wenn wir über Segregation in Deutschland sprechen. Welche (kreativen) Zugänge für Kinder und Jugendliche befinden sich in welchem Stadtteil? Wie viele Gymnasien haben wir in Erfurt Nord? Das sind Fragen, die darauf aufmerksam machen sollen, wie sehr die soziale Spaltung in Erfurt existiert. Warum erwähne ich das? Ich erwähne das, damit ein Verständnis dafür entwickelt wird, dass nicht alle Menschen die gleichen Zugänge und somit nicht die gleichen Chancen haben. Meine Vision ist es daher, ein Teil davon zu sein, dass die Stadt sich ihrer Verantwortung bewusst ist und sich das in der Gesellschaft widerspiegelt.“ Worte und Taten müssen laut Kim Hand in Hand gehen. „Deshalb sind diese Ziele auch nicht durch einzelne Personen zu erreichen, sondern nur gemeinsam. Durch ein gesellschaftliches Verständnis, indem man selbst das Bedürfnis entwickelt, an einem gleichberechtigten Ort zu leben.“
Hard Facts:
- Tag gegen Rassismus: 21. März | 20 Uhr
- Kalif Storch | Zum Güterbahnhof 20 | Erfurt | Eintritt ist frei
- Mehr dazu: kalifstorch.com
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