Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung müssen ein Ende haben. Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) vom Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. (ZTh). In „Kurz mal die Welt retten…“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
Thüringen wird klimafit – Welche Folgen hat das für Thüringen?
Die Klimakrise ist ein globales Problem, das sich regional ganz unterschiedlich auswirkt. Welche Folgen hat das für Thüringen und wie kann jeder dazu beitragen, das Klima zu schützen? Antworten gibt ab März der Kurs „klimafit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun?“ an sieben Volkshochschulen in Thüringen. Der Kurs wurde vom WWF Deutschland und dem Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) entwickelt. Er findet bereits zum zweiten Mal im Freistaat statt und kann dieses Jahr in Bad Berka, Bad Lobenstein, Erfurt, Hildburghausen, Ilmenau, Jena und Weimar besucht werden. Wir haben zwei der lokalen Kursleiter:innen gefragt, was es mit „klimafit“ auf sich hat. Lea Hinze und Christopher Liss standen uns Rede und Antwort.
Ihr habt den Kurs beide bereits im letzten Jahr gegeben, Lea in Weimar und Christopher in Sondershausen. Erzählt doch mal: Was passiert im Kurs?
Lea: Der Kurs besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen: Einem Einstieg und Überblick über die aktuellen Erkenntnisse der Klimawissenschaft, einer persönlichen kleinen Herausforderung im Rahmen der Klimafit Challenge – schon im Kurs konkrete Veränderungen im eigenen Alltag auszuprobieren — und als Drittes die Erkundung und Vernetzung mit lokalen Initiativen. Christopher: Neben wissenschaftlichem Input von den Grundlagen und Ursachen des Klimawandels, erfahren die Teilnehmenden auch wie sich der Klimawandel global und lokal auswirkt, was sie selbst tun können und welche Schritte gesellschaftlich gegangen werden müssen, um eine lebenswerte Welt zu erhalten. Dabei ist neben der Präsentation auch Gelegenheit sich untereinander, mit einer Vertretung der Verwaltung, verschiedenen Experten und lokalen Initiativen über die Schritte beim Klimaschutz und der Klimaanpassung auszutauschen.
Die Kurse finden an Volkshochschulen statt, also wollt ihr offensichtlich Erwachsene ansprechen. Aber für wen ist denn der Kurs aus eurer Sicht besonders geeignet?
Christopher: Die Kursinhalte richten sich besonders an Menschen, die sich bisher noch nicht vertieft mit dem Klimawandel beschäftigt haben. Aber auch Fortgeschrittene sind sehr willkommen, um sich auszutauschen, ihre Erfahrungen zu teilen und möglicherweise mit dem Kurs neue Initiativen zu starten. Lea: Ganz besonders gern würde ich auch kommunale Mitarbeitende im Kurs sehen, da auch in der Verwaltung noch viele Wissenslücken bestehen und sich gerade die Kommunen mit den absehbaren Folgen der Klimakatastrophe auseinandersetzen müssen. Außerdem ist gerade die Vernetzung zwischen Bürgerinnen und Verwaltung für die Bewältigung der Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz wesentlich.
Das klingt spannend, aber warum sollte man dahingehen?
Christopher: Mittlerweile hat fast jeder durch die Nachrichten oder das eigene Erfahren eines trockenen Hitzesommers etwas von den Auswirkungen der Klimakrise mitbekommen. Selbst ich fühle mich da manchmal etwas ohnmächtig. Aber im „klimafit-Kurs“ kommt man mit vielen Gleichgesinnten zusammen und merkt, dass selbst ein kleiner Beitrag zu etwas Größerem führen kann. Und durch den Austausch untereinander entstehen oft neue Ideen. Lea: Der Kurs gibt fundierte Einsichten in die Grundlagen der Klimawissenschaft und die aktuelle Datenlage. Damit kann er helfen argumentationssicherer am Küchen- oder Stammtisch zu werden. Außerdem zeigt er ganz konkret auf, welche Maßnahmen wirklich helfen und notwendig sind und welche eher technisches Wunschdenken bleiben. Er zeigt auf, was die Politik tun muss und was wir alle tun können. Christopher: Im letzten Kurs war vor allem der Austausch mit den lokal Aktiven sehr schön und hält noch immer an. In Sondershausen planen wir zum Beispiel eine Blühwiese auf einer kommunalen Fläche.
Warum es wichtig ist, sich mit den Themen des Kurses auseinanderzusetzen?
Lea: Die Klimakatastrophe findet jetzt statt und wird für uns alle jedes Jahr spürbarer. Wir alle gehören zur letzten Generation, die daran noch etwas ändern kann – ob wir wollen oder nicht. Gerade wenn wir trotzdem keine Lust haben, uns deshalb auf die Straßen zu kleben, zeigt dieser Kurs was man unterhalb dieser Eskalationsstufe alles machen kann und wie es das persönliche Leben auch bereichern und gesünder machen kann, dies zu tun.
Hard Facts:
- Zum Kurs in Erfurt
- Zum Kurs in Jena
- Zum Kurs in Weimar
- Zum Kurs in Ilmenau
- Zum Kurs in Hildburghausen
- Zum Kurs in Bad Lobenstein
- Zum Kurs in Bad Berka
Mehr Infos: klimafit-kurs.de/kurs-finden