„Ich weiß schon eine ganze Weile, dass meine Lebenszeit ziemlich begrenzt ist, dass ich niemals meinen 30. Geburtstag feiern oder ein eigenes Kind in den Armen halten werde – doch auch wenn ich das wirklich zum Kotzen finde, hat all das auch eine sich immer mehr ausbreitende, beinahe friedliche Seite, die meinen Blick immer wieder scharf stellt. Ich bin dann sehr bei mir und schmunzle liebevoll darüber, wenn sich eine Freundin für zu dick hält oder eine andere über eine unfassbar banale Eigenart ihres Freundes echauffiert.“
Ein Dutzend Kurzgeschichten und Illustrationen
Dies ist ein Auszug aus dem am 11. September erschienenen Buch „Was ich noch zu sagen hätte“ des Jenaer Projekts „Meilensteine“. Ein Auszug aber auch aus einem endenden Leben. Eben diese Erkenntnisse Sterbender sind es, die uns so viel beibringen können. Dafür jedoch muss man sich dem Thema stellen, mit Todkranken ins Gespräch gehen. Genau das nahmen sich Autor Tim und Illustratorin Martina vor, als sie im Juli 2019 eine Crowdfunding-Kampagne starteten. Sie hatten Erfolg; das benötigte Budget kam zusammen, die Arbeit am Buch konnte vollendet werden. Zwölf Kurzgeschichten und Illustrationen sind so entstanden.
Der Verkaufserlös wird für einen guten Zweck gespendet
„Dieses Buch hat mich verändert“, resümiert Tim Wache. „In den letzten zwölf Monaten habe ich Sterbende getroffen und mit ihnen über das Leben gesprochen, über das, was sie von ihrem gelernt haben. Was sich im ersten Moment schwer, beinahe unerträglich anhören mag, war in Wirklichkeit etwas Befreiendes, denn die vielfältigen Begegnungen öffneten Augen und Herzen, sie haben mich – mitten durch die Angst und den Schmerz – zu mir geführt und mich dem Leben nähergebracht.“ Der Verkaufserlös der ersten Auflage wird zu hundert Prozent dem Förderverein des Hospizes Jena gespendet.
Für mehr News klickt hier und lest das neue t.akt-Magazin online!
Hard Facts:
Mehr News für euch:
-
Release im Shutdown: Erfurter Autor liest erstmals aus Debütroman
-
Das t.akt-Magazin auf den Spuren der Kika-Figuren in Erfurt: Herr Fuchs und Frau Elster
-
Der Zeit entrinnen – Thüringer Filmemacherin Anna Friedrich im Interview