Musik ist wie ein Gefühl. Man kann zwar beschreiben, wie sie klingt, doch hundertprozentig klappt das ja nie. Wir versuchen es trotzdem. Deshalb gibt es im t.akt-Magazin die Rubrik „Lokale MusikHelden“, in der wir nicht nur versuchen, Klänge in Worte zu packen, sondern gleichzeitig Thüringer Musikern die Möglichkeit geben, sich vorzustellen.
Steckbrief:
Woher kommt ihr: Weimar/Leipzig/Berlin
Bandmitglieder: Ganna Gryniva (Gesang), Martin Bosch (Bass), Markus Rom (Gitarre), Jonas Timm (Piano), Clemens Litschko (Drums)
Genre: Indie-Jazz
Größter Auftritt: Jazz-Slam beim Open Flair Festival in Eschwege, Konzerte im CVJM Lübeck, Release-Konzert in Weimar im Lichthaus Kino
Vorbild/Inspiration: Radiohead, Mark Guilliana, Melt Trio, Avishai Cohen, Björk, Brad Mehldau, Brian Blade, EST etc.
https://www.facebook.com/nachtfarben.band/posts/2488442144586315?__cft__[0]=AZWOIRZCMYFWgwVJ3haOgZ2y869QH2vbQ43zZfNJ2M-JIiQiFj4uQ9-0tjROAMJyqpyHNJUqY9K0lVoZTfOAa-5ubIO9ZM6qniToGH1bMZKjR0wsvlD4feNecyesFUL_YZRg04887tAU4ZmSsyI4Q_ne&__tn__=%2CO%2CP-R
Fragen:
Warum liebt ihr eure Stadt?
Martin (Weimar): Weimar hat eine sehr hohe kulturelle Dichte und dies gepaart mit den kurzen Wegen innerhalb Weimars und auch in umliegende Städte wie Erfurt, Jena, Leipzig (und auch selbst Berlin ist mittlerweile nicht fern), macht es zu einem herrlichen zentralen Städtchen, das in der Balance aus Natur im Park, Puppenstube in der Innenstadt und gutem Anschluss an andere kulturelle Hotspots in der Umgebung ein lebenswertes Umfeld schafft. Ein weiterer Punkt, welcher sich allerdings eher ambivalent darstellt, ist, dass man hier die Ruhe hat, sich auf seine Projekte zu konzentrieren, da man nicht durch eine zu hohe Musikerdichte (besonders im Jazz) zu rastlosem Tun veranlasst wird. Dies ist aber manchmal auch schade, da natürlich in Leipzig und Berlin der Besuch von tollen Konzerten (auch internationaler Künstler) und damit auch der Kontakt zu anderen Musikern einfacher ist.
Markus (Leipzig): Ich liebe an Leipzig die Initiativen und das Durchhaltevermögen der Kulturszene. Clemens: Leipzig hat in einer Kompaktheit alles zu bieten, was ich in meiner momentanen Lebenslage gerne um mich habe und dabei kommt es dem Künstler in den Lebenshaltungskosten (noch) entgegen.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Flackernde Fixsterne, raumübergreifende Mondseereflektionen und flirrende Kometen tragen unser irdisches Ohr durch Traum und Zeit. Pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht.
Eine Reise durch Traum und Zeit – Die Thüringer Band Nachtfarben macht Pulsierende Musik unserer Zeit, die weit über den Jazz hinausgeht. Foto: Nachtfarben
Seit wann macht ihr Musik und wie kamst du dazu?
Wir haben uns während des Studiums kennengelernt. Damals 2012 war die Besetzung noch etwas anders. Zum großen Teil besteht diese Besetzung aber jetzt seit 2015. Markus und Ganna kannte ich aus dem gemeinsamen Studium in Weimar, Clemens und Jonas kamen dann über Kontakte aus Leipzig in die Band. Ich (Martin) hatte damals (2012) das erste Mal probiert eigene Songs zu schreiben. Dies hat sich dann über erste Probeaufnahmen und Konzerte über die Jahre entwickelt und 2015 nahmen wir dann das Debüt-Album ‚Nachtfarben‘ auf, gefolgt von weiteren Produktionen in jedem weiteren Jahr.
Warum diese Art von Musik?
Ich hatte damals die Idee, die (Frauen-)Stimme als Instrument einzusetzen – quasi ohne Text. Die anderen Instrumente wollte ich gerne sowieso als Besetzung haben. Dies war nicht ganz einfach umzusetzen und beeinflusst von den oben genannten Künstlern und zusammen mit Frank Möbus, der unsere Platten teilweise mitproduziert hat, kam dann diese sphärisch – nordisch aber auch pulsierende Groove-Rock Musik raus. Die Idee mit den Autoren kam dann erst 2018 als Versuch unsere Musik mit Texten verschiedener Autoren zu kombinieren.
Wieso dieser Bandname?
Wir fanden, der Name gibt einen guten Hinweis auf die Musik ohne schon zu viel „vorzuprägen“ oder einzuengen.
Was habt ihr bereits an Musik veröffentlicht? Was habt ihr zur Welt gebracht?
- Debüt-Album ‚Nachtfarben‘, 2016, Unit Records
- Live Improvisations ‚Miniaturen‘, 2017, Lakeland Records
- Album ‚AIRA‘, 2018, HeyBlau! Records
- Bonus Album ‚AIRA-Lyric Edition‘, 2019, HeyBlau Records
- & diverse Live-Videos
Was gibt es derzeit Neues bei euch?
Das Performance-Video ‚Nacht für Nacht – Questions about the dog’ feat. Nora Gomringer und natürlich das Stück „Mondsee-Sandmänner“ feat. Nora Gomringer beim Thüringen-Sampler.
Was bringt die Zukunft?
Wir hatten für dieses Jahr verschiedene Auftritte zusammen mit dem Autoren Felix Römer geplant. Wie und ob diese zustande kommen, werden wir sehen. Außerdem ist dieses Jahr für das Schreiben und Proben neuer Songs vorgesehen.
Wo kann man euch hören und stalken?
Wir sind bei Spotify und auch iTunes vertreten, allerdings rufe ich gerne zum Kaufen/Bestellen der CD auf, da bekanntermaßen wenig bei Streaming-Diensten bei den Künstlern ankommt. Außerdem kann man die Alben digital bei Bandcamp erwerben: https://nachtfarben.bandcamp.com
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Hard Facts:
- Nachtfarben auf bandcamp.com
- Hier kommst du auf die Homepage!
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