Musik ist wie ein Gefühl. Man kann zwar beschreiben, wie sie klingt, doch hundertprozentig klappt das ja nie. Wir versuchen es trotzdem. Deshalb gibt es im t.akt-Magazin die Rubrik „Lokale MusikHelden“, in der wir nicht nur versuchen, Klänge in Worte zu packen, sondern gleichzeitig Thüringer Musikern die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Diesmal mit Skavida aus Jena.
Steckbrief
Woher kommt ihr: Jena
Bandmitglieder: Bine (Gesang), Holle (Gitarre, Gesang), Flo (Saxofon, Gesang), Robert (Drums), Julius (Bass) und Viktor (Posaune)
Genre: Offbeat-Musik
Größter Auftritt: Folklorum – Kulturinsel Einsiedel
Vorbild/Inspiration: Alles was Spaß macht und kreativ ist
Fragen
Warum liebt ihr eure Stadt?
Jena bietet – zumindest noch vor der Corona-Zeit – viele Möglichkeiten, kreativ zu sein und seine Kunst zu präsentieren. Wir haben viele tolle Veranstaltungs-Locations für Künstler und auch musiktechnisch hat Jena einige fantastische Bands zu bieten, aber auch andere Kunst- und Kulturvereine haben ihr Standbein in Jena aufgestellt, sodass die Stadt von ihrer kulturellen Vielfältigkeit profitiert
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Schwierig. Anfangs haben wir uns in die Ska-Schublade verkrochen, es hat sich jedoch herausgestellt, dass wir – anders als der Bandname vermuten lässt – nicht als klassische Ska-Band durchgehen und dies auch mittlerweile gar nicht mehr möchten. Wir machen schnelle und tanzbare Offbeat-Musik und haben von Ska und Reggae bis Swing und Klezmer alles in der Tasche. Wir verstehen uns sozusagen als kleinen „Offbeat-Zirkus“, der sich auch auf kein Genre festlegen möchte.
Seit wann macht ihr Musik und wie kamt ihr dazu?
Wir haben alle bereits in der frühen Jugend mit der Musik angefangen, der eine intensiver, der andere etwas weniger. Aber alle Mitglieder waren schon vor ihrer Zeit bei uns als Musiker in anderen Projekten tätig, wir hatten also das Glück, dass wir gemeinsam auf einem guten Level anfangen konnten. Unser Drummer und Gitarrist, zu der Zeit beide noch relativ neu in der Stadt, haben sich Ende 2012 über eine Musikerplattform im Netz hier gefunden und kennengelernt. Durch weitere Gesuche im Internet waren dann auch schnell ein Bassist und Saxophonist gefunden und uns war ebenfalls sehr bald klar, in welche musikalische Richtung es geht. Nach und nach kamen und gingen einige weitere Musikerinnen und Musiker und mit jedem Besetzungswechsel gab es neuen Input und neue Ideen, was teilweise sehr chaotisch und frustrierend war, aber auch genauso inspirierend. Jedoch würden wir uns freuen, wenn unsere aktuelle Besetzung erstmal stabil bleibt, denn wir sind doch ein sehr gut harmonierender Haufen, trotz aller kleinen Problemchen, mit denen sicher jede Kapelle hin und wieder zu tun hat.
Warum diese Art von Musik?
Warum? Weil unser Gitarrist nichts anderes spielen kann außer Offbeat (lacht)
Nein, weil wir schnell gemerkt haben, dass Offbeat-Musik ein ziemlich eigenes und positives Feeling rüberbringt, sie lässt dich von Anfang an mitschwingen und mitwippen und stimmt uns und auch das Publikum richtig gut ein, das merken wir immer wieder bei Live-Auftritten. Wir haben uns zeitweise an anderen Richtungen versucht aber auch gemerkt, dass der Offbeat-Rhythmus der Gitarre für uns irgendwie essenziell geworden ist. Wir experimentieren natürlich weiterhin, aber wir glauben alle, dass wir unserem Namenszusatz „The Offbeat Orkestra“ treu bleiben werden.
Wieso dieser Bandname?
Wie oben bereits beschrieben, haben wir anfangs Ska-Musik gemacht und unser damaliger Bassist kam eines Tages mit dem Namen SKAVIDA in den Proberaum. Eine Mischung aus dem Genre Ska sowie aus „viva la vida“. „Lebe das Leben“ beschreibt den Ska doch ziemlich gut, unsere Musik ist lebendig, laut und oft auch sehr schnell. Nun sind wir aber vom „klassischen Ska“ abgegangen und sind uns garnicht mehr so sicher, wie gut und repräsentativ der Name für unsere jetzige Musik eigentlich noch ist. Da SKAVIDA zumindest regional einigen ein Begriff ist, haben wir uns bisher gegen eine Umbenennung entschieden, aber wer weiß was die Zukunft bringen wird. Im neuen Jahr wird es nach der Pandemie sicher einige große Neustarts und Änderungen geben, es wird wahrscheinlich nichts mehr so, wie viele es von uns kennen und gewohnt waren.
Was habt ihr bereits an Musik veröffentlicht? Was habt ihr zur Welt gebracht?
Wir als Band haben bisher eine EP sowie ein Album („Offbeat Circus“) veröffentlicht. Das mag für eine Band, die nun seit acht Jahren besteht, doch recht mager klingen, jedoch haben wir auf Grund der häufig wechselnden Besetzung die Einarbeitung der neuen Musiker sowie Live-Auftritte als Priorität festgelegt und haben lieber auf der Bühne gestanden als im Studio. Wir sind jedoch auf einigen Samplern vertreten, wie z.B. der „Sampler gegen Rechts – Mach dir ne Platte“, für den wir extra einen Song geschrieben haben, sowie in der vom MOBIT e.V. und den Filmpiraten mitproduzierten Kurzfilmreihe „…keinen Meter deutschen Boden“. Zuletzt waren wir auf dem Sampler zum 25. Jubiläum des FOLKLORUM-Festivals zu hören sowie aktuell auf dem „Thüringen Sampler 2020“ der LAG Songkultur Thüringen e.V.
https://www.facebook.com/Skavida/posts/4227865633969595?__cft__[0]=AZVSWlikMpEhga00Q7QAY7HIcdHbzYarCg7NVzyscP6JJBDd0FuGpeXx3dMqAxtkdANd2mwB_3Nvps_MDIeKtLD1gXvUhnAbSFLesw-Qo3zxaMHytE-sJ2PFEYoDB6AhJddmyOvd6vQ63pmy4Nb392MLd9GwTX7DMTFNbYMykmDppQ&__tn__=%2CO%2CP-R
Was gibt es derzeit Neues bei euch?
Da uns die aktuelle Situation jegliche Live-Darstellung unserer Künste verbietet, haben wir uns auf das Aufnehmen von Songs konzentriert und arbeiten aktuell daran. Es ist eine große Herausforderung, gemeinsam eine Aufnahme hinzukriegen, wenn man sich nicht treffen darf, aber es ist nicht unmöglich. Unser Song „The Gift“ entstand währen dem ersten Lockdown Mitte 2020 und ist auch im Stream erhältlich. Ob wir alle weiteren #stayhome-Songs veröffentlichen, an denen wir aktuell arbeiten, haben wir noch gar nicht entschieden. Für uns waren Live-Auftritte immer das A und O in unserer Musik, nicht so sehr das Recording. Wer uns hören möchte, soll uns erleben, es war immer ein riesen Spaß und wir hoffen natürlich sehr, dass wir dem irgendwann wieder nachkommen können.
Was bringt die Zukunft?
Wie gesagt arbeiten wir aktuell an Aufnahmen zu bereits bestehenden Songs, sind aber auch beim Songwriting nicht weniger aktiv. Einen Plan allerdings haben wir für 2021 nicht erstellt, denn wir wissen alle, dass in der jetzigen Situation niemand vorhersagen kann, was wann wie passieren wird. Von daher bleibt uns wohl nur das gleiche wie allen anderen auch: abwarten.
Für mehr coole News klickt hier und lest das neue t.akt-Magazin online!
Hard Facts:
- Skavida ist eine sechsköpfige Ska-Band aus Jena
- besucht Skavida doch auf Facebook und Instagram
- Skavida bei Spotify, iTunes, Bandcamp und YouTube