So langsam wird es eng für alle Punk- und Rock-Fans im Wartburgkreis und in Thüringen: Für das Rock am Berg in Merkers sind nur noch wenige Tickets zu ergattern. Wie die Veranstalter des dreitägigen Festivals mitteilen, gibt es noch etwa 100 Tagestickets für den Donnerstag und 45 Tickets für Samstag „und dann sind wir durch!“ Wochenendtickets sowie Freitag/Samstag-Tickets und Tagestickets für Freitag sind ausverkauft. Und das nicht ohne Grund, denn musikalisch fährt das Rock am Berg so einiges auf. 20 Liter Joghurt, Adam Angst, 100 Kilo Herz, Akne Kid Joe, Audio88 & Yassin, Pascow, Turbostaat, Rantanplan und viele weitere Stars der Szene bereichern das Line-up.
Rock am Berg Festival in Merkers
Neben viel guter Musik lohnt sich ein Besuch des Festivals in der Bergwerkstadt zudem wegen der klaren Kante des Orgateams: „Wir sind eine kleine Crew eines ehrenamtlichen Vereins in Thüringen. In einem Gebiet, wo Konservative noch das kleinste Problem sind, zwischen regelmäßigen ‚Dammbrüchen‘ und organisierten Nazibanden“, schreiben sie auf der Festivalhomepage. Und weiter: „In diesem Gebiet stellen wir uns klar gegen Nazis, gegen Grauzone und gegen ‘Ja, aber’! Wir sind eins der wenigen nicht kommerziellen Subkulturangebote in der Gegend. Wenn wir wegfallen, passiert erst mal 100 Kilometer in jede Richtung wenig bis gar nichts. Es ist nicht einfach, es ist kräftezehrend. Und trotzdem eint uns ein Gedanke: ,,Dran bleiben und rechts wegrocken!“
„Das Rock am Berg Merkers Open Air ist mehr als nur Musik und Spaß“, so die Festivalmacher:innen. „Es dient auch der Bildung und Aufklärung. So arbeiten wir seit jeher mit Gewerkschaften, demokratischen Parteien und Jugendverbänden als auch mit regionalen und bundesweiten Hilfsorganisationen zusammen. Vorträge und Infostände genießen bei uns einen sehr hohen Stellenwert“, schreiben sie.
Ein offener Raum im thüringischen Hinterland
Der Rock am Berg Merkers e. V., der das Festival organisiert, ist ein gemeinnütziger Verein mit etwa 45 aktiven Mitgliedern. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, sich gegen Trans-/Homo-/Inter-/Queerfeindlichkeit sowie gegen faschistische, rassistische, sexistische, patriarchale und antisemitische Strukturen einzusetzen. So schreiben sie: „Wir wollen einen offenen Raum im thüringischen Hinterland schaffen, um Menschen einen alternativen Freiraum zu bieten. Menschen, von denen oben genanntes diskriminierendes Verhalten zu erwarten ist, haben bei uns keinen Platz.“
Demokratisch und weltoffen
Deshalb versteht sich das Festival sowie der Verein als demokratisch, weltoffen und setzt sich für eine sozial, ökologisch und kulturell gerechtere Welt ein. „Das spüren die Helfenden, das spüren die Gäst:innen, das spüren die Bands. Seit nun fast zwei Jahrzehnten schaffen wir diese Atmosphäre. Es ist nicht immer alles tutti und es wird auch diskutiert. Aber es wird immer in eine Richtung gearbeitet. Und darauf sind wir stolz!“
Hard Facts:
- Rock am Berg: 6. bis 8. Juni Waldstadion
- Am Waldstadion 1
- Merkers Tickets und mehr: www.rockamberg-merkers.de
- Rock am Berg auf Instagram
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