Egotronic feiert mitten in der Pandemie den zwanzigsten Band-Geburtstag und klingt dabei, trotz Social Distancing, so fröhlich wie lange nicht mehr. Bei der ersten Single-Auskopplung vom kommenden zehnten Jubiläums-Album „Stresz“ mit dem Namen „Nadel verpflichtend“ geht es aber mitnichten um Durchhalte-Pop, wie derzeit bei vielen aktuellen Releases zu hören, sondern um Musik, die in dieser komplizierten Lage konsequent Partei für die Wissenschaft ergreift und mit Optimismus die Möglichkeit einer lebenswerten Zukunft aufzeigt. Ich habe mit Torsun von Egotronic über Nadeln, „Stresz“ und neue Musik gesprochen.
Eure aktuelle Single „Nadel verpflichtend“ ist eine wahre Impfhymne. Gab es dazu Reaktionen von Impfgegnern oder Querdenkern?
Angenehmerweise erfreut sich der Song reger Beliebtheit, ohne dass bisher ein Shitstorm von Impfgegnern über uns gerauscht ist. Nachdem wir beim letzten Album zu jedem Songrelease überrollt wurden, ist das eine ganz angenehme Erfahrung.
Am 23. Juli erscheint eure neue Platte „Stresz“. Was können wir erwarten?
Es ist das meiner Meinung nach bisher poppigste und eingängigste Egotronic-Album geworden und die Grundstimmung der Platte ist so gutgelaunt wie schon viele Jahre nicht mehr. Nachdem die letzten beiden Alben so zornig getextet waren, ist das für die eigene Psychohygiene ganz sinnvoll gewesen. Außerdem gibt es ja mit dem 20-jährigen Bandbestehen auch was zu feiern. Das Album ist der Soundtrack dazu.
Auf dem neuen Album gibt es zwei Songs, bei denen Andreas Dorau mitwirkt. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Ohne Andreas hätte es Egotronic nicht gegeben. Als ich 1996 oder 1997 auf einem Konzert von ihm war, beschloss ich, vorerst die Gitarre beiseite zu legen und elektronische Musik zu machen. Der Grundstock für Egotronic war gelegt. Zum 10-jährigen Bandgeburtstag lernten wir uns dann kennen und mögen und weitere 10 Jahre später beschlossen wir, mal was zusammen aufzunehmen. Weil das so gut klappte, haben wir gleich zwei Songs produziert.
„20 Jahre, Platte 10, sind direkt zwei Jubiläen“ singt ihr auf dem neuen Album. Hätte anfangs jemand von euch gedacht, dass ihr so lange als Band unterwegs seid?
Nie und nimmer. Niemals und überhaupt nicht. Ich hätte nicht einmal gedacht, dass ich so alt werde. Aber hey, jetzt gehen bestimmt auch nochmal 20 Jahre.
Apropos 20 Jahre Egotronic: Was sind eure frühesten Erinnerungen an die Band?
Das allererste Konzert fand im Hausprojekt Gießerstraße in Leipzig statt. Vor uns fünf Crustbands und dann kamen wir mit unserem elektronischen Gefiepe. Als die Punks uns nicht von der Bühne prügelten, sondern ganz im Gegenteil heftig feierten, war klar, dass das was werden muss.
Nächstes Jahr geht ihr auf „Skurrile Minderheiten“-Tour. Stehen für dieses Jahr auch noch Konzerte an?
Im Moment steht zumindest eine Release-Show im Garten des About Blank in Berlin. Die war auch prompt nach nicht mal 24 Stunden ausverkauft. Wir hoffen, dass vielleicht noch die eine oder andere dazukommen könnte.
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Hard Facts
- Neue Album „Stresz“ erscheint am 23. Juli
- Besucht die Band auf der Homepage, Facebook, Instagram und YouTube
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