Der Krieg in der Ukraine ließ die Ölpreise in die Höhe schießen. Debatten und Forderungen wurden laut: der Umstieg hin zu erneuerbaren Energien müsse beschleunigt werden. Besser jetzt als nie, lautet die Devise. Alarmstufe rot – doch nicht erst seit dem Einfall Russlands in die Ukraine. Der Klimawandel treibt Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten um. Langsam bekommt auch die Gesellschaft ein Bewusstsein für die schleichend herannahende Katastrophe. Mit dem Infofilm „Klimafakten“ des Medienkünstlers Marcus Grysczok in Kooperation mit dem Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf soll über das Thema informiert und zum Handeln angeregt werden.
Kunst und Klimaschutz
Der 1982 in Erfurt geborene Medienkünstler Marcus Grysczok wuchs in der Nähe von Sömmerda auf. Sein Vater setzte erste kreative und handwerkliche Impulse durch das Schnitzen und Inszenieren von Holzfiguren. Während des Zivildienstes bei der „Landesarbeitsgemeinschaft Puppenspiel“ sammelte er erste Erfahrungen im Bereich Puppen- und Kulissenbau. Damit verbunden waren Einblicke in die Licht- und Soundtechnik. „Dort habe ich die Grundlagen gelernt, wie man eine Geschichte aufbaut und audiovisuell umsetzt“, erklärt Marcus im Gespräch mit dem t.akt-Magazin. Später führte sein Weg nach Berlin, wo er in den nachfolgenden Jahren seine Leidenschaft für den Stop-MotionFilm entwickeln sollte. Über ein Praktikum tauchte Marcus in die Welt der Knet-Animation ein, lernte in Theorie und Praxis, wie man mit Hilfe von Knete-Figuren Geschichten zum Leben erweckt. Aus einem Praktikum wurden zwei Jahre, in denen er immer mehr Verantwortung übernahm und alle Prozesse, welche neben der Produktion im Hintergrund ablaufen, kennenlernte.
„Musik hat für mich eine große Rolle gespielt“
Die ersten eigenen Projekte waren vorrangig die Produktion von Musikvideos. „Musik hat für mich schon immer eine sehr große Rolle gespielt“, sagt er. Sie ist für ihn Inspiration und zugleich ein unverzichtbarer Alltagsbegleiter. In zahlreichen Musikvideos konnte sich Marcus seither kreativ austoben. So zum Beispiel in einem in Island produziertem Video des Musikers Peter Piek aus dem Jahr 2016.
Besuche der Demos von „Fridays for Future“ und anderen Aktionsgruppen regten den aus Erfurt stammenden Künstler dazu an, sich mit dem Thema des Umweltschutzes zu beschäftigen und dieses in seine Arbeit einfließen zu lassen. „Ich habe verstanden, wie der Stand der Dinge ist. Dabei kam für mich die Frage auf, wie kann ich das, was ich in meiner Arbeit gelernt habe, mit den aktuellen Geschehnissen verbinden?“ Die Dimensionen des Klimawandels sind derzeit nicht absehbar, aber feststeht, dass etwas getan werden muss, ist sich Marcus sicher.
Klimawandel kurz und knapp darlegt
„Durch die moderne Globale Erwärmung katapultieren wir uns aus dem stabilen Klima des Holozäns hinaus in unkartierte Gewässer“ – Bereits die ersten Worte seines Films „Klimafakte“ legen die Prägnanz des Themas nahe. Im Rahmen einer Projektarbeit an der Bauhaus-Universität Weimar entstand eine zweieinhalbminütige Info-Animation, welche die Fakten über den Klimawandel kurz und knapp darlegt.
Auswirkungen des Klimawandels
Der Film ist eine Mischung aus abstrakter Animation und dem Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf als Protagonisten, auf dessen Kopf die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels künstlerisch visualisiert wurden. So ergießt sich ein Wasserschwall über den Kopf des Wissenschaftlers, welcher ihn beinah verschluckt, Bäume erliegen der Abholzung und wilde Brände reißen alles nieder. Zuletzt war der Kurzfilm bei der Abschlussveranstaltung des Erfurter Kunstfestivals „Re:boot“ an der Fassade des Café Nerly zu sehen. Wer nun neugierig geworden ist, kann sich den Kurzfilm auf YouTube unter dem Titel „Klimafakten – Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf & Marcus Grysczok“ anschauen.