Die Uhr tickt. Nicht mehr lange können wir mit unserem Planeten umgehen wie bisher. Ressourcenausbeutung, Umweltverschmutzung und Energieverschwendung: Wir sollten uns alle mehr mit der Zukunft unseres Planeten auseinandersetzen – ähnlich wie das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) vom Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. (ZTh). In „Kurz mal die Welt retten“ wollen wir euch einmal im Monat nachhaltige News aus dem Freistaat präsentieren.
Theaterstück mit Schwerpunkt auf Umweltthemen
Ist Gemüse aus dem eigenen Garten besser als das aus dem Supermarkt? Was ist doof am Fliegen? Und was gut? Warum sollte man Müll trennen? Drei Generationen streiten sich über Ernährung, Tierschutz, Verpackungswahn und andere Umweltbelange. Die Jungen haben Angst um ihre Zukunft, die Alten verteidigen ihre Gewohnheiten. Doch auch Oma hat ein Herz für Tiere und der kleine Benni eine Schwäche für Bausteine aus Plaste.
Der Erfurter Fuchsfarm e.V. hat gemeinsam mit dem „Erfreulichen Theater Erfurt e.V.“ ein Theaterstück entworfen. Das Stück mit dem Namen „Da muss doch was zu machen sein“ ist eine Dramödie über Umweltschutz für Kinder. Katrin Heinke und Ronald Mernitz geben darin zwei Protagonisten – die zu den verschiedensten Umweltthemen aufklären wollen. Begleitet wird das Ganze sehr kurzweilig und anschaulich durch eine Puppenfamilie, die über die Themen Urlaub, Verkehr, Ernährung, Müll usw. in Diskussion und Streit geraten. Dabei spielen auch Generationenkonflikte eine Rolle und Entscheidungsfindungsprozesse, die wiederum in der Demokratiebildung eine wichtige Rolle spielen.
Interaktives Puppenspiel an Erfurter Schulen
Das etwa 90-minütige Puppenspiel mit interaktiven Elementen fand von Mai bis Juli an insgesamt elf Terminen an Erfurter Schulen der Klassenstufen 1 bis 4 statt. Begleitend gab es noch Spiele zu dieser Thematik. Insgesamt wurde ein abwechslungsreicher Vormittag geboten. Bei entsprechendem Wetter auch auf dem Schulhof.
Der Nerv der Kinder wird getroffen
Das Stück trifft den Nerv der Kinder und sie sind wissbegierig dabei, können sich aktiv mit einbringen und finden sich auch in ihrem eigenen Lebensalltag in den Situationen des Stücks wieder. Für die Schulen ist das Stück kostenfrei – jedoch ganz und gar nicht umsonst. Das Projekt wird unter anderem durch das Thüringer Umweltministerium und der Stadt Erfurt gefördert. Wenn sich für das nächste Schuljahr wieder Förderpartner finden, soll das Stück auch noch an anderen Schulen aufgeführt werden. Die Nachfrage ist jedenfalls da.
Doch nicht nur die Fuchsfarm in Erfurt realisiert klimafreundliches Theater. Es gibt viele weitere Kulturakteure in Thüringen, die sich diesem Thema widmen. Das Stück „Solastalgia“ feierte im vergangenen Jahr zum Kunstfest Weimar Uraufführung und beschäftigt sich nicht nur inhaltlich mit der Klimakrise, sondern zeigt auch wie ein nachhaltiges Bühnenbild aus Pilzen aussehen kann. Das Bühnen- und Kostümbild von „Schnee. Eine Stückentwicklung von und mit jungen Menschen aus Weimar und Umgebung“ wird aus alten Bühnen- und Bekleidungsmaterial in den Werkstätten des Nationaltheaters (DNT) aufgearbeitet.
„Die unfreiwillige Feuerwehr“
Die Freie Bühne Jena e. V. brachte im Mai den von Hannah Schlüter verfassten Theatertext „Die unfreiwillige Feuerwehr“ zur Aufführung. Die Reisegeschichte der Zwiebelprinzessin und der Kloßmarie durch Thüringen bietet tragisch-komische Unterhaltung und Infos über Menschen, Tiere, Klöße und den Frust, den es bedeutet, in Zeiten des Klimawandels zu leben. Und das Staatstheater Meiningen trägt den Titel „Publikum des Jahres 2022“ und ist damit Sieger im einzigen Wettbewerb Deutschlands, der seinen Fokus auf das Publikum richtet. In Meinigen wurden diese Spielzeit unter anderem soziale Nachhaltigkeit und Missstände in der Pflege im Stück „Alte Sorgen“ thematisiert.
Nachhaltige Technik in Thüringer Theaterhäusern
Aber auch über Energiekosten und Emissionen macht man sich in unseren Thüringer Theaterhäusern Gedanken. So hat zum Beispiel das Theater Erfurt über die Förderung „Klima-Invest“ LED-Scheinwerfer und ein Lichtpult angeschafft und spart jährlich so bis zu 240.000 Kilowatt, was dem Strombedarf von 90 Dreipersonenhaushalten entspricht.
Für den Kulturbereich verbindet sich mit der Klimakrise eine doppelte Aufgabe: Einerseits einen Kulturwandel zur Nachhaltigkeit zu unterstützen und andererseits, in den Kultureinrichtungen und bei kulturellen Veranstaltungen Treibhausgasemissionen zu minimieren, um insgesamt zur Nachhaltigkeit in der Kulturbranche beizutragen. Hierbei unterstützt das Projekt „Culture4Climate“ deutschlandweit.
Hard Facts
- „Die unfreiwillige Feuerwehr“: 8. bis 10. September | Kulturschlachthof Jena
- „Schnee“: 7. und 22. Oktober | DNT Weimar