Die jüdische Kultur gehört zu Thüringen. Das beweisen nicht nur geschichtsträchtige Orte wie die älteste erhaltene Synagoge Europas in Erfurt oder der dort ausgestellte berühmte jüdische Hochzeitsschatz, sondern auch die Achava Festspiele. Seit 2015 bereichert die Veranstaltungsreihe das kulturelle Leben im Freistaat. Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und die verschiedensten Projekte sollen dabei nicht nur unterhalten. Auch Aufklärung und Gedenken sind ein wichtiger Teil der Achava Festspiele.
Achava Festspiele setzen ein Zeichen für Toleranz und Dialog
Gerade heute ist es wichtig, ein Zeichen für Toleranz und Dialog zu setzen und das kulturelle Leben in Thüringen zu feiern – Corona hin oder her. „Wir wollen und müssen es tun. Einerseits, um unsere Arbeit gegen Rassismus und für Verständigung ununterbrochen weiterzuführen. Andererseits, auch um Künstlern und Veranstaltungswirtschaft weiterhin Beschäftigung zu geben“, sagt Martin Kranz, Intendant der Achava Festspiele Thüringen.
Viele Veranstaltungen erwarten euch
Achava beginnt in diesem Jahr in Eisenach, wo sich die Besucher*innen auf eine bunte Palette an Veranstaltungen freuen können – von Führungen über den Friedhof über Straßenfest mit Konzert auf dem Lutherplatz bis hin zum gemeinsamen Shabbat-Essen „Kiddush“ wird viel geboten. Feierlich eröffnet wird Achava dann am 10. September in Erfurt mit einem Konzert von Sharon Brauner und Karsten Troyke am Zughafen, wo einen Tag später bei einem Konzert der Nerly BigBand und das Folklore-Ensemble Syriab aufeinander treffen. Euch erwartet Premiere und Experiment zugleich. Über die Jahre konnten und können immer neue Partner*innen für das Festival gewonnen werden. So widmet Arnstadt der einstmals blühenden Synagoge der Stadt eine Ausstellung. In Jena bemüht sich die Universität einen berühmten Sohn der Stadt dem Vergessen zu entreißen. Eduard Rosenthals Einfluss auf die renommierte Universitätsstadt kann auf einer performativen Spurensuche erkundet werden.
Im Zeichen der Befreiung aus dem Konzentrationslager vor 75 Jahren
75 Jahre Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald wird in diesem Jahr zum Anlass genommen, verschiedene Projektionen, Filmpremieren, Spaziergänge und Ausstellungen in und um Weimar zu veranstalten. So gibt es am 13. September einen künstlerischen Gedankenspaziergang, der die Besucher*innen mit auf den Weg nimmt, den auch die Häftlinge damals nehmen mussten, als sie in das Konzentrationslager verschleppt wurden. Das Weimarer Rathaus wird verhüllt und dient als Reflektionsfläche für Perspektiven von Überlebenden auf die Stadt und das Leben heute.
Buga-Projekt – Der Paradiesbaum in Erfurt
Weiter geht es in Erfurt, wo am 20. September der Paradiesbaum auf dem Erfurter Petersberg „gepflanzt“ wird. Er soll ein bleibendes Symbol für Friede und Versöhnung darstellen.Der arabisch-israelische Künstler Nihad Dabeet wird vorab handgemachte Kupferblätter vom 12. bis 20. September persönlich am Baum anbringen. Am 17.September bietet der 1. Tag der offenen Synagogen die Gelegenheit, alle Erfurter Synagogen sowie die Mikwe kostenlos zu besuchen. Dafür hat die Stadt Erfurt ein vielseitiges Programm zusammengestellt. Beim Schülerforum, das dieses Jahr 150 Schüler*innen im Erfurter Zughafen willkommen heißt, hauchen Filme, Gesprächsrunden und Zeitzeugengespräche via Livestream den vermeintlich alten GeschichtenLeben ein.
Achava stellt auch im fünften Jahr seines Bestehens ein Programm voller Leben und Geschichten auf die Beine. Taucht ein in die jahrhundertealte, reiche jüdische Geschichte von Thüringer. Das hebräische Wort „Achava“ (Brüderlichkeit) ist das Schlüsselwort. Der Respekt gegenüber dem Anderen ist das Ziel. Gegen das Vergessen!
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Hard Facts:
- September bis Dezember 2020
- Das komplett Programm findet ihr hier
- Tickets könnt ihr hier kaufen
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