Kunst, Kultur und Handwerk sind nicht immun gegen Corona. In Thüringen trifft die Krise unzählige Freischaffende, Selbständige und Einzelkämpfer, die mit viel Herzblut und Schweiß ihr Business aufgebaut haben oder ihren Weg gegangen sind. Der Shutdown nimmt ihnen nun die Lebensgrundlage. Wir wollen diesen Menschen eine Stimme geben, sie sichtbar machen und zeigen, dass Kultur kein Luxus ist.
Kultur Shutdown #2 mit Lisa von der “Gruppe Versus”
In unserer Interview-Reihe „Kultur Shutdown“ sprechen wir nach einem Jahr Shutdown erneut mit Lisa Hilpert von der Gruppe Versus. Die Initiative aus Erfurt besteht aus sechs Kulturschaffenden, die in den letzten Jahren für verschiedenste Kulturprojekte, Partys und Konzerte verantwortlich waren. Ob “ViertelforFoto”, die “S*Heroes Partys” oder ihre ehemalige Tätigkeit im Erfurter Club “Frau Korte” im alten Nordbahnhof.
Wie sieht aktuell die Lage nach einem Jahr Corona bei euch aktuell aus?
Es hat sich bei uns leider nicht viel verändert. Wir können nach wie vor keine Veranstaltungen machen und selbst natürlich auch nicht auflegen. Wir versuchen uns mit online Sets auf SoundCloud bei Laune zu halten und mit neuer Technik zu experimentieren. Future Grl hat nach wie vor ihre regelmäßige Radio Show auf Radio F.R.E.I.
Wie steht es um die Finanzen, gab es Hilfe von außen?
Wir sind in der guten Lage als Gruppe Versus keine finanzielle Abhängigkeit durch unsere Aktivität zu haben. Wir verdienen damit also nicht unseren Lebensunterhalt.
Was hat sich im vergangenen Jahr alles für euch verändert?
Geändert hat sich für unsere Aktivität als Gruppe Versus, dass wir in den Stillstand gekommen sind. Unser Kollektiv definiert sich über Veranstaltungsorganisation und DJing. Beides ist gerade nicht möglich auszuüben. Wir versuchen natürlich online weiterhin etwas Präsenz zu zeigen, aber der Zweck kulturelle Veranstaltungen anzubieten bleibt unerfüllt.
Was habt ihr im vergangenen Jahr gemacht – konntest du die Zeit nutzen?
Am 26. September haben wir in einer etwas entspannteren Pandemielage das Versus Festival veranstalten können. Natürlich war alles anders geplant, aber es war für uns unter den Umständen dennoch ein großer Erfolgt, da sich neue Ideen und Kooperationen ergeben haben. Wir haben viel inhaltlichen Input dazugewonnen, neue Partner*innen und Musiker*innen kennengelernt.
Ziehst du etwas Positives aus der Zeit?
„You don’t know what you’ve got until it’s gone“, heißt es ja. Ich denke, vielen ging das so mit der (Veranstaltungs)kultur. Die Wertschätzung für das Selbstverständliche ist denke ich gestiegen.
Wie blickt ihr in die Zukunft?
Wir hoffen in erster Linie, dass alle so gut es geht und vor allem gesund durch die Pandemie kommen. Wir hoffen, dass die Kulturlandschaft durchhält und wir mit dem Frühling/ Sommer wieder musikalisch erblühen! An Ideen und Motivation fehlt es uns auf jeden Fall nicht.
Hier geht es zum Interview mit Lisa aus dem letzten Jahr
Hard Facts:
- “Gruppe Versus” bei Instagram | Facebook| Soundcloud
- Check ihre Website ab
