Die Straßen sind geschmückt, die Schaufenster dekoriert – und doch ist auch in diesem Jahr alles anders, als man es sich wünschen würde. Weihnachten unter Pandemiebedingungen Teil 2 – und mit, sinnvollerweise, 2G im Einzelhandel. Trotzdem ist es wichtig, die Inhaberinnen und Inhaber kleinerer Läden zu unterstützen. In der Klassikstadt Weimar gibt es auf engem Raum vergleichsweise viele solcher Geschäfte. Also Maske auf, Impfausweis scanbereit und losflaniert!
Das t.akt-Team stellt euch unsere Shopping-Tipps für Weimar vor!
Die Bummelei startet bei Goethe und Schiller am Theaterplatz, die gerade kaum zu erkennen sind, da aller Inzidenz zum Trotz um sie herum eine Eisbahn mit Glühweinbuden aufgebaut ist. Rechts neben dem Haus der Weimarer Republik geht es eine schmale Gasse hinunter, an deren Ende ein Restaurant, die Crêperie Du Palais (Am Palais 1) mit kleinem aber feinem französischen Feinkostsortiment: Wer würde sich nicht über ein Döschen Maronencréme freuen? Von der Crêperie aus geht es die Marktstraße entlang. Dort ist eine stilvolle Töpferei zu finden, die Moccarot (Marktstr. 15) heißt und alle Objekte schwarz-weiß hält. In der Artographie Werkstatt (Marktstr. 5) – vor acht Jahren von einer Absolventin der Bauhaus-Universität gegründet – werden eigene Papier-Designs sowie wunderschöne Schreibwaren aus aller Welt verkauft. Insbesondere die japanischen Stifte und Kalender sind für Menschen aller Geschlechter gleich welchen Digitalisierungsgrades eine besondere Geschenkidee.
Books, books, books!
In der Marktstraße finden sich auch zwei Buchläden, die unterschiedlicher nicht sein könnten: In der Eckermannschen Buchhandlung (Marktstr. 2) gibt es das volle Sortiment des deutschen Buchhandels – dicht gehängt und gestellt – gemütlich, warm beleuchtet, freundlich beraten. Wenige Meter weiter auf derselben Seite gibt es einen leeren, kalt ausgeleuchteten Raum, in dem nur einige wenige Buchobjekte liegen, meist auf englisch – Bücher über Architektur und Kunst. Der Ort ist so extrem minimalistisch und spannend, dass nicht einmal aus dem Menschen, der dort in schwarzem Rollkragenpullover unterm Neonlicht die Stellung hält, herauszubekommen ist, wie der Laden eigentlich heißt. Dran steht es auch nicht.
Ein anderer Gegensatz ist am Markt zu finden: Dort ist mit Pho Co (Kaufstr. 5) nicht nur ein hervorragendes vietnamesisches Restaurant anzutreffen, sondern es gibt auch einen gleichnamigen Asialaden, der alles Fernöstliche führt – vom Algensalat bis zur Winkekatze. Unterbrochen werden die beiden Pho-Co-Filialen allerdings von einem sehr traditionellen deutschen Reformhaus voller Filzpantoffeln und Erkältungstee-Variationen. Vom Markt aus ist es nicht weit, bis man einige Museumsshops der Klassik-Stiftung ansteuern kann – den Bauhaus-Shop (Frauentorstr. 4) oder den Museumsshop am Schillerhaus (Schillerstr. 12). Hier finden sich vom riesigen Wollschal mit Kranach-Abbild in voller Pelzmontur, über romantische Blumenpostkarten und Bauhaus-Klassiker wie die Wagenfeld-Tischleuchte, bis zu minimalistischen Wohnaccessoires der Gegenwart von Fundamental Berlin allerlei Geschenke-Inspirationen für Menschen, die schon alles haben – sogar sehr unterschiedliche Geschmäcker und Geldbeutel.
Unverpacktläden und Modeboutiquen
Geht man nun die Windischenstraße hinter dem Schillermuseum hinunter zurück zur Crêperie, kann man unter anderem noch einen herrlichen Schmuckladen (Ring Weimar, Windischenstr. 19) mit angrenzendem Fachgeschäft für Schuhe und witzige Socken oder einen Laden für allerlei nachhaltige Kinderdinge (Matz&Murkel, Windischenstr. 25) aufsuchen. Von Delikatessengeschäften, Eismanufakturen, Cafés, Kunstgalerien, Unverpacktläden und Modeboutiquen ganz zu schweigen.Wer dann immer noch nicht aussieht wie der Weihnachtsmann und einen großen Geschenkesack buckelt, sondern noch länger bummeln möchte, findet im Altstadtlabyrinth von Weimar viele weitere Orte, die des Flanierens lohnen: Die Stadtelster (Geleitstr. 8) mit ihren eigenen Schmuck- und Zeichenkreationen etwa, das SchauSchau (Teichgasse 4) mit einem großen Sammelsurium aus nachhaltiger, regionaler Mode, Papeterie und Design, Cara Apfelkern (Herderplatz 4), deren vor Ort genähte Seidensamtloops in allen Farben des Regenbogens sich hervorragend zum Verschenken eignen, oder das Design we love (Schützengasse 6) mit regionalem wie skandinavischem Interieur. Von dort ist es nicht weit bis zur Bauhaus-Universität. Im Innenhof des Van-de-Velde-Baus (Geschwister-Scholl-Str. 6a) befindet sich ein Pavillon mit einem kleinen Laden, der Uni-Merch und kleine Design-Stücke von Studierenden verkauft – zu günstigen Preisen, aber ungünstigen Öffnungszeiten.
Unterdessen ist es dunkel geworden, und Hunger steigt auf. Etwas zu verschenken, das sich verbraucht, ist ja auch noch nie eine schlechte Idee gewesen! Gastro-Gutscheine? Auch hier bietet Weimar unzählige Möglichkeiten: Bei der gehypten Brotklappe (Frauenplan 8 oder Trierer Str. 46) gibt es ein Bio-Körnerbrot, das zwar im Kilopreis bei fast 20 Euro liegt, dafür aber auch ohne Belag schmeckt. Oder man pilgert zum Café Koriat (Steubenstr. 48), einer beliebten Kuchenmanufaktur, deren Tartes so lecker und deren Oberfläche so klar ist, dass sich schon lange vor der Pandemie Schlangen bildeten und Menschen zu allen Jahreszeiten eher vor dem Café an der frischen Luft saßen als drinnen. Also ein letztes Mal: Impfausweis zücken, Maske aufsetzen, Kuchen ordern, Gutschein kaufen, Maske abnehmen, Mund öffnen und: Augen schließen.
Hart Facts:
- Crêperie Du Palais
- Moccarot
- Eckermannschen Buchhandlung
- Pho Co
- Bauhaus-Shop
- Ring Weimar
- Stadtelster
- SchauSchau
- Cara Apfelkern
- Brotklappe
- Café Koriat
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