„Thüringens Musikszene hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Viele Bands lösten sich auf. Es kommen neue nach. Die Musikszene bewegt sich und oft gibt es nur wenig Überbleibsel von Bands und Künstlern, wenn sie keine Musik mehr machen“, sagt Johannes und fügt an: „Da ist es schon cool, wenn man einen Sampler hat, auf dem man hören kann, wie Thüringen im Jahr 2019 oder 2020 geklungen hat. So eine Kompilation hebt man auf und hört auch in zehn Jahren mal wieder rein. Da schafft man ein musikalisches Abbild der Zeit in Thüringen.“
Ein musikalisches Zeitzeugnis
Besser als es Joannes Hille im Gespräch mit dem t.akt-Magazin sagt, kann man wohl nicht beschreiben, was der Gedanke hinter dem Thüringen Sampler ist, der Mitte Dezember erscheint. Von Spotify über YouTube bis Bandcamp – das „musikalische Zeitzeugnis“ soll auf allen gängigen digitalen Musikplattformen released werden. Die limitierte CD-Pressung erscheint dann etwas später.
Eine bunte regionale Klanglandschaft
Auf dem Thüringen Sampler enthalten sind 18 Songs von Bands und Solokmusiker*innen aus dem Freistaat. Laut Johannes, der zum Team der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Songkultur Thüringen gehört, die den Sampler bereits zum zweiten Mal veröffentlichen, erwartet den Hörer ein Querschnitt der regionalen Klanglandschaft. Hip Hop, Singer/Songwriter, Ska, Electronica, Rock – die Palette der Songs ist wie die Musik im Freistaat: bunt und vielfältig. „Wir wollen der Thüringer Musikszene ein Gesicht geben, die Musik greifbar machen. Wer Neues kennenlernen will und einfach Bock auf handgemachte gute Musik hat, die aus Thüringen kommt und die man nicht im Radio hört, der ist bei uns auf jeden Fall richtig“, erklärt Johannes.
Experten-Jury und Online-Voting
Und nicht ohne Grund spricht er von guter Musik. Denn nicht jeder, der „Alle meine Entchen“ auf der Triola spielen kann, ist automatisch auf „Spuren II“ – wie der Sampler heißen soll – dabei. Eine Experten-Jury und ein Online-Voting entschieden zuvor über die knapp 40 Einsendungen, die Mitte 2020 mit einem Song und einem Bewerbungsschreiben am Aufruf der LAG Songkultur teilgenommen haben. Die Kriterien: Die Künstler müssen aus Thüringen kommen, kein rechtes Gedankengut in ihrer Musik transportieren und natürlich mit Liebe bei der Sachen sein.
Newcomer-Musik aus Thüringen
„Auf dem Sampler gibt es keine hochgezüchtete Industriemusik, die immer nach ähnlichen Prinzipien gemacht wird und sich immer gleich anhört. Das, was wir auf ‚Spuren‘ haben, ist Newcomer-Musik aus Thüringen, handgemacht und etwas ganz Eigenes. Da ist die Seele der Musiker drin – die Künstler machen das nicht nach irgendwelchen Mainstream-Mustern. Das sind Freunde von dir und mir, Leute aus Thüringen, die etwas Eigenes produzieren und das wollen wir mit dem Thüringen Sampler wertschätzen“, sagt Johannes, der im vergangenen Jahr mit Musikerkollegen auf die Idee zu „Spuren“ kam.
Der Sampler von 2019:
Sampler soll künftig jedes Jahr erscheinen
2019 stemmten sie das Klangbild der Thüringer Musikszene noch in Eigenregie. In diesem Jahr gelang es, gemeinsam mit der LAG Songkultur das Ganze zu institutionalisieren. 2020 wurde der Sampler deshalb durch die Initiative Musik mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien realisiert. Und auch im kommenden Jahr – so hofft Johannes – soll der Thüringen Sampler wieder erscheinen und das Projekt so verstetigt werden, denn: „Wir sind in Thüringen, es sind Bands aus Thüringen und die Musik hat das einfach verdient, dass man sie hört – weil sie einfach gut ist!“
Das neue t.akt-Magazin ist da – Ein Dezember voller Geschenke
Hard Facts:
- Spuren II – Ab Mitte Dezember auf allen Plattformen.
- Die Tracklist findet ihr unten im verlinkten Facebook-Post.
- Für mehr Infos besucht die LAG Songkultur Thüringen auf der Homepage oder auf Facebook.