Erfurter Original, DJ, Entertainer, Stammgast und Freund — Mit diesen Worten kündigt das Team der Engelsburg in Erfurt eine Party der besonderen Art an. „Jürgen Bartl aka. Mensa-Jürgen ist vor zwei Wochen von der Bühne des Lebens abgetreten. In Absprache mit seiner Familie veranstalten wir deshalb am 5. Oktober eine Soli-Party mit alten DJ-Kollegen auf zwei Floors“, schreibt der Erfurter Club, der mit der Veranstaltung das Erfurter Original ehren will. Zudem sollen aus dem Nachlass von Jürgen Bartel, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, Schallplatten, Kassetten, CDs und „50 Jahre Mensa Jürgen“-Shirts zu erwerben sein.
Gemeinsam für Mensa-Jürgen und seine Familie
Der Erlös geht an seine Familie zur Unterstützung in dieser schweren Zeit. Laut Andreas Busch, DJ, Entertainer und Engelsburg-Booker, sei die Schwester von Jürgen auf das Team des Clubs zugekommen, weil sie gerne die Trauerfeier in den Räumlichkeiten veranstalten wollte. „Die Engelsburg war sein Lieblingsort“, habe sie laut Andreas gesagt, der daraufhin vorschlug, die Soli-Party zu machen, um Spenden für die Beerdigung und Trauerfeier zu sammeln. „Ich fragte direkt meine DJ-Kollegen, die an dem Abend kostenlos für Mensa spielen“, erklärt der DJ, der selbst auch unentgeltlich auf der Party auflegt – und das nicht unbedingt unter normal Umständen. Denn ähnlich wie es Mensa Jürgen früher oft tat, werden Andreas und sein DJ-Kollege Benno Bounce mit den alten CDs des Erfurter Originals Musik machen. „Ich habe hier bestimmt 1000 CDs. Die sortieren wir ein bisschen aus und dann geht’s los. Natürlich üben wir vorher noch mal. Aber eines ist klar: Es wird eine wilde Mischung mit Hits aus den letzten 50 Jahren“, sagt der DJ.
Zu jeder vollen Stunde landen dann die gespielten CDs mit beim „Mensa-Merch-Stand“, wo die Besucher:innen zudem Schallplatten und Mensa-Jürgen-Shirts erwerben können. „Wir waren in der Wohnung und haben die Sachen dort abgeholt. Da sah ich auch viele alte Poster und Flyer. Unter anderem war auch ein großes ‚Dead Disco‘-Poster dabei“, sagt Andreas, der unter dem Pseudonym „Dead Disco“ in ganz Deutschland als DJ unterwegs ist und gleich mehrere Gründe nennt, warum die Engelsburg Mensa-Jürgen würdigt: „Man konnte sich immer auf ihn verlassen. Er ist immer gekommen und hat einen supportet. In seiner CD-Sammlung fand ich Merch von vielen kleinen Bands, die in der Engelsburg aufgetreten sind. Er hat sich bei jedem Konzert, egal ob die Band bekannt oder unbekannt war, CD oder Platte gekauft.“
Ein Abend voller Erinnerungen
Auch die Schwester von Jürgen will bei der Soli-Party vorbeischauen. Und wie es aussieht, wird das dann wohl nicht die letzte Veranstaltung zum Gedenken an das Erfurter Original gewesen sein. Denn es steht ja noch die offizielle Trauerfeier in den Räumlichkeiten des Clubs an. Ob diese jedoch öffentlich ist, konnte Andreas nicht sagen. „Jeder hat ja schon einmal ein Mensch verloren und weiß, was das mit einem macht. Und jeder weiß auch, was für Kosten da auf einen zukommt. Und es ist nicht nur der finanzielle Aspekt. Jürgens Schwester war ganz begeistert davon, wie viele Menschen sich meldeten und auf die Nachricht von seinem Tod reagierten. Das wird bestimmt ein toller Moment für sie, wenn sie sieht, wie viele Leute für Jürgen an dem Abend hier sind.“
Hard Facts:
- Mensa-Jürgen-Soli-Party: 5. Oktober | 21 Uhr
- Engelsburg Erfurt | Allerheiligenstr. 20
- Mehr unter www.engelsburg.club