Seit über 20 Jahren gibt es den Thüringen Grammy, Mitteldeutschlands größten Musikwettbewerb, bereits. Am 24. Oktober dürfen sich fünf junge Bands in der alten Parteischule in Erfurt unter Ausnahmebedingungen batteln. Weil der Musikwettbewerb aufgrund von Corona jedoch nur einem kleinen Publikum präsentiert wird, haben wir vom t.akt-Magazin uns gedacht: „Lasst und die fünf besten Newcomerbands doch mal vorstellen.“ E voilà: Im Interview diesmal die Band Oscar’s Mum aus Erfurt, die Indie und Alternative Rock Pop auf die Bühne bringen.
Steckbrief
Bandmitglieder: Ju (Drums), Robert (E-Gitarre), Sebb (Bass) und Lena (Gesang, Keys, Akustik Gitarre)
Genre: Indie/ Alternative Rock Pop
Woher kommt ihr? Erfurt
Was war euer größter Auftritt? Klanggerüst – Konzert mit Traumfresser im März 2020 (Wir sind noch am Anfang)
Vorbild/Inspiration? Sehr sehr viele – 4 Menschen mit 4 unterschiedlichen Charaktären haben auch diverse Idole und Inspirationen. Um wenige Beispiele zu nennen: Weezer, Yonaka, Estrons, Chad Smith, Sondaschule, The Hives.
Interview
Wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben?
Unsere Musik reicht von melancholischen Tiefen mit 90’s Grunge Vibe über tanzbare, basslastige Beats, die an Brit Pop erinnern bis hin zu markanten, neuen Synthie Sounds, die einen visionären Psychedelic Flair mit sich bringen. Durch viele Moll Akkorde bekommt unser Sound tendenziell immer etwas Melancholisches, Unruhiges, das gleichzeitig zum Aufbruch bewegt. Diese Stimmungen unterstreichen und aktivieren unsere Lyrics – es geht darum, das Leben zu feiern, um Kontroversen in Gesellschaft und Politik, den Aufschrei einer jungen Generation, die Vielfalt und Zukunft will, Tequila und, wie ginge es ohne, Liebe.
Seit wann macht ihr Musik und wie kam es dazu?
Unser Anfang liegt im Sommer 2018 – Lena schrieb schon länger Texte und Melodien an Klavier und Gitarre, sah sich allerdings weniger am Gesang. Als sie niemanden fand, der die Art Band leiten und/oder besingen könnte, die sie sich vorstellte, machte es Klick und die Suche nach Bass, Gitarre und Drums begann. Durch eine Freundin fand sie Sebb, den Rest erledigte das gute alte Internet. Seit März 2019 sind wir nun in unserer jetzigen Viererbesetzung und wachsen stetig miteinander.
Warum diese Art von Musik?
Als Lena die Band gründete, war sie sehr begeistert von der neuen britischen Alternative Rock Musikszene – diesen Ursprung hat sie wohl auch in die Band gebracht. Mit der Zeit entwickeln wir uns allerdings immer mehr hin zu einem gewissen Sound, der uns einen eigenen Ruf verleiht. Das, was bei uns musikalisch passiert, ist letztlich eine Zusammenführung von vier teilweise ähnlichen, teilweise sehr unterschiedlichen Stilen und Inspirationen.
Warum dieser Bandname?
Die Entstehung unseres Bandnamens ist eine recht simple Geschichte – es war klar, dass ein Name hermusste, der den Menschen im ersten Moment einen klassischen „Wtf?“-Moment beschert, damit er im Kopf bleibt. Zweitens etwas, das gut zu googeln ist. Drittens einen Namen, der dann beim längeren Nachdenken doch ganz cool klingt und in einigen Fällen sogar einen persönlichen Bezug bringt. Eines schönen Sommertages schrieb Lenas Schwester in die Familien-WhatsApp Gruppe: „Braucht mich nicht von der Schule abholen, Oskar’s mum nimmt mich mit.“ Und so wurden wir geboren. Die Original Oskar’s mum hat übrigens einen der ersten Sticker bekommen.
Wieso habt ihr euch beim Thüringen Grammy beworben?
Sebb würde sagen „Wir wollen Teil der Thüringer Musikkultur sein“ – und so ist es unter anderem auch. Spätestens als wir mit Mirko Adam unseren hoch geschätzten Producer fanden war klar, dass wir an diesem Wettbewerb teilnehmen wollen, um uns einen Namen in der regionalen Szene zu machen und natürlich auch irgendwie, um uns zu beweisen. Da wir sehr schnell musikalisch zueinander fanden, war es uns wichtig, nicht drei Jahre im Proberaum zu verbringen, bevor wir irgendetwas in die Öffentlichkeit tragen, sondern direkt viel zu zeigen, zu wagen und jede neue Erfahrung mitzunehmen. Der Grammy ist da ein großer Gewinn.
Wie fühlt es sich an im Finale zu stehen?
Es fühlt sich grandios an – das wollten wir tatsächlich auch ganz gerne. 😉
Was habt ihr bereits zur Welt gebracht?
Wir haben vor kurzem zwei Singles veröffentlicht – „Sun“ und „Ibiza“, die uns zu unserer großen Freude bereits viel Zustimmung und einige neue Follower beschert haben. Am 11.9. kam „Circus“ – eine weitere Single raus, die unserer Hoffnung nach an den Erfolg anschließt und zusätzlich durch das dazugehörige Musikvideo aufhorchen/-gucken lässt. Wir arbeiten und planen aktuell sehr motiviert für die Zukunft.
Warum liebt ihr eure Stadt?
Wir sind alle Wahl-Erfurter*innen und haben hier mittlerweile wirklich ein großes Zuhause gefunden. Erfurt hat nicht nur eine zauberhafte Altstadt, romantische Plattenbauten und viel Kika Content, es ist auch die Hauptstadt eines wunderschönen, grünen Bundeslandes im Herzen Deutschlands. Letzteres bringt natürlich zusätzlich den genialen ICE Knotenpunkt mit sich, um immer mal wieder schnell woanders hinzukommen. Darüber hinaus hat die Stadt genau die richtige Größe für uns – klein genug, um nicht unterzugehen und sehr gute Netzwerke zu knüpfen, groß genug, um viele Menschen zu erreichen und bundesweit mit dieser Ortsangabe nicht auf peinliche Verwirrung zu stoßen.
Was bringt die Zukunft?
Die Zukunft bringt hoffentlich viel. Wir wollen an erste Erfolge anknüpfen und noch dieses Jahr neue Aufnahmen und Projekte ansteuern. Für nächstes Jahr denken wir dann schon an eine erste Tour, Festivals und weitere Aufnahmen für ein erstes Album. Es gilt, das Netzwerk auszubauen und an Leute zu treten, damit wir gehört werden und in einigen Jahren eine gewisse Anzahl von Menschen in etwa so reagiert: „oskar’s mum – ja, das hab ich schonmal gehört. Komischer Name. Machen die nicht so Indie Zeugs mit 100 Einflüssen? Ist nicht schlecht.“
Wo kann man euch sehen, hören und stalken?
Natürlich auf unseren Social Media Kanälen, allen Streaming Diensten, unserer Website, Youtube ect. Wir freuen uns auf euer Stalking!