Eine Mischung aus Casper, Fjørt und Heisskalt – das sind Sperling. Am 22. Januar erschieb das Debütalbum „Zweifel“, auf das ich mich besonders freute. Die Band aus dem Hunsrück schafft einen ungewöhnlichen und spannenden Sound: Deutschsprachiger Indie-Rock trifft auf Stromgitarre und ein Cello. Rapper Jojo nahm sich Zeit, um mir einige Fragen zu beantworten.
Erzähl mir doch zuerst etwas über euch als Band und euren besonderen Sound.
Unsere Band existiert seit 2013 und seit letztem Jahr unter dem Namen „Sperling“. Wir bestehen aus unserem Cellisten Luca, Bassist Max, Drummer Josh, Malte spielt Gitarre und ich bin Jojo, der Rapper. Wir kommen ursprünglich alle aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, wo wir normalerweise auch zusammen proben – auch, wenn wir inzwischen durch Studium und Arbeit ein bisschen verteilt sind. Unsere Musik beschreiben wir als Rap mit Post-Hardcore- und teilweise Post-Rock- und Indie-Einflüssen. Ein eher ungewöhnliches Element in der Besetzung ist Luca mit dem Cello. Das Cello war für uns aber nie „das Besondere“, sondern es hat sich einfach so ergeben und ist und von Anfang an fester Bestandteil der Band. Unser Sound lässt sich beschreiben als ein Mix aus Casper, Heisskalt und Fjørt. Das Ganze klingt mal laut und brachial, mal leise und sphärisch. Die Texte handeln viel von Einsamkeit, Angst und Zweifeln.
„Sperling“ – woher der Name und was bedeutet er für euch?
Der Name „Sperling“ ist zunächst ein schön klingendes Wort, was einem leicht über die Lippen geht. Vögel im Allgemeinen empfinden wir als schönes Bild und als gute Metapher für „einen Blick von oben haben“, da ich in den Texten oft über mich selbst aus anderer Perspektive spreche. Außerdem ist der Sperling ein Vogel, der überall vorkommt, wo es Menschen gibt und der im Winter nicht in den Süden fliegt, sondern dort ausharrt wo es kalt ist, bis es wieder wärmer wird. Auch das ist ein schönes, passendes Bild für uns und unsere Musik.
Euer Album „Zweifel“ erschien am 22. Januar und ist, wie man am Namen schon erkennen kann, sehr emotionsgeladen. Worum geht’s in den Songs?
Wie gesagt, hauptsächlich geht es um mich selbst. Es geht um den Umgang mit depressiven Episoden, dem schlechten Gewissen, Angst und wie der Name schon sagt: Zweifel. Zweifel an mir, Zweifel an der Welt und an den Entscheidungen, die man getroffen hat und noch treffen will. Es geht kurz gesagt um den Umgang mit den eigenen Dämonen – und das jeden Tag aufs Neue. Das passiert meistens mit ernstem Blick, häufig aber auch mit einem lächelnden Auge, weil manche Dinge mit ein wenig Abstand oft nicht so schlimm sind, wie sie zunächst erscheinen.
Hat die aktuelle Situation die Produktion eures Albums in irgendeiner Art und Weise beeinflusst?
Unsere künstlerische Arbeit wurde nicht direkt beeinflusst – das Album war vor dem ersten Lockdown schon fertig. Die Songs, die Studioaufnahmen und auch die Musikvideos hatten wir weitestgehend geschrieben und fertig produziert. Wir haben jedoch die Veröffentlichung unseres Albums um fast ein ganzes Jahr verschieben und die geplante Tour ganz absagen müssen. Dazu zählten natürlich auch einige Auftritte und Interviews, die wir gerne gegeben hätten. Das alles gab uns auf der anderen Seite dann aber eine Menge Zeit um umzudenken und umzuplanen. Viele der Dinge, die wir sonst gemacht hätten, wie Konzerte spielen, uns persönlich mit Fans auseinandersetzen und mit anderen Bands und Musikern treffen, fielen dieses Jahr quasi komplett flach und wir mussten umdenken und neue Arten finden, wie wir mit unserer Musik die Menschen erreichen, die am meisten Spaß daran haben.
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Hard Facts:
- Sperling, eine Band mit Post-Hardcore-Indie-Einflüssen
- hier geht’s zur Website von Sperling
- ihr findet Sperling auf Facebook, Instagram, Spotify, Apple Music und Youtube
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